Säulenhalle Parlament

Das Herzstück des 1871 fertiggestellten (und nun generalsanierten) Parlaments, dem Hauptwerk des hervorragenden Architekten Theophil Hansen, bildet die monumentale Säulenhalle. Im Stil eines antiken Peristyl mit Glassatteldach, getragen von 24 monolithischen Säulen aus Salzburger Marmor, sollte dieser Raum auch als sozialer Mittelpunkt des Gebäudes fungieren. Ein Treffpunkt zum Austausch der unterschiedlichen Kammern des damaligen Reichsrats.

Der Fußboden aus Karstmarmorplatten bedeckt 40×23 Meter, im Zuge WWII gab es schwere Beschädigungen, danach wurden auch 2 Säulen ersetzt. Die vom österr. Maler Eduard Lebiedzki auch in der Säulenhalle historistisch gestalteten umlaufenden Fresken, sind daher nur mehr in Fragmenten erhalten.

Zu sehen sind auch die Giebelgruppen „Vaterlandsliebe“ von Hugo Haerdtl und „Einigkeit“ von Karl Sterre und zwischen den Säulen befinden sich Figuren römischer Staatsmänner.

Ausstellung „The Fest“ im MAK

Im Rahmen der aktuellen Ausstellung „The Fest“ im Museum für angewandte Kunst (MAK) wird eine bereits seit dem Mittelalter beliebte Form der höfischen Lustbarkeiten und Repräsentation in Form der „Schlittage“ gezeigt.

Dabei handelt es sich um gruppenweise, aufwendig choreografierte Schlittenfahrten mit Musikbegleitung und Schellengeklingel, bei denen sich von Pferden gezogene Schlitten, besetzt mit einem Kavalier und einer ihm zugewiesener Dame, nach vorgegebenen Schlangenlinien und Routen fortbewegten.

Die Schlitten waren aufwändig gestaltet und, wenn erforderlich, wurde auch Schnee aus dem Umland der Stadt herbeigeschafft. Veranstaltungen fanden teils in der Nacht mit Fackeln, z.B. in der Hofburg, teils auch am Tag mit einer Fahrt nach Schönbrunn mit einem anschließendem Bankett oder Schauspiel statt.

Gerne biete ich im Rahmen einer Besichtigung der Highlights des MAK auch einen geführten Besuch in die Ausstellung an!

Friedrichsgrab

Das Grabmal von Kaiser Friedrich III. im Apostelschiff der Domkirche zu St. Stephan von 1517 aus rotem Marmor zählt zu einem der größten Werke spätgotischer Skulptur. Die 8 Tonnen schwere und vom niederländischen Bildhauer Niclas Gerhaert van Leyden geschaffene Deckplatte zeigt die Figur des liegenden Friedrichs, die Seiten und die umlaufende Balustrade des Sarkophags sind u.a. mit Wappen, Fürsten- und Apostelstatuen sowie Reliefs von Stiftungen des ersten zum Kaiser gekrönten Habsburgers geziert.

Dass es sich tatsächlich um einen Sarkophag handelt, konnte bei einer Untersuchung, die 2019 präsentiert wurde, eindeutig bewiesen werden. Der für seinen Wahlspruch A.E.I.O.U. bekannte Herrscher starb 1493 mit dem für damalige Zeiten biblischen Alter von fast 78 Jahren und wurde nach Fertigstellung umgebettet.

Das umfangreiche Figurenprogramm der bei Führungen begehbaren Skulptur zeigt u.a. auch Fratzen, Fabelwesen, Tiere und Totenköpfe, die wohl auch das Sündhafte im Leben symbolisieren. Mönche und Priester beten für sein Seelenheil, an der Ostseite in Blickrichtung prangt ein Bildnis des Auferstandenen.

Schottenaltar

Das zentrale Highlight im Museum im Schottenstift bildet der spätgotische Wiener Schottenaltar, der zwischen 1469 und 1475 vom Meister des Wiener Schottenaltars geschaffen wurde. Da der oder die Künstler (verm. aus Nürnberg kommend) namentlich unbekannt sind, wird diese Bezeichnung gewählt.

Der geöffnete Flügelalter (=Sonntagsseite), ursprünglich für den Chor der Schottenkirche angefertigt, zeigt einen Marienzyklus in 13 Szenen, 3 Tafeln sind nicht mehr vorhanden, 2 Tafeln sind im Original im Belvedere zu besichtigen und werden als Kopie gezeigt. Im geschlossenen Zustand (=Werktagsseite) zeigt sich ein Passionszyklus.

Die Flügelbilder zählen aufgrund der Qualität der Ausführung zu den bedeutendsten mittelalterlichen Kunstwerken Wiens. Besonders erwähnenswert ist die Tafel „Flucht nach Ägypten“ mit einer originalgetreuen Darstellung Wiens im 15. Jh., ungewöhnlicherweise sogar mit Sternenhimmel.

Interesse den Altar mit den historischen Gebäuden genauer zu betrachten? Auf Anfrage biete ich gerne eine Führung in dieses einzigartige Museum Wiens an!

Palais Kinsky

Eines der bedeutendsten Barockpalais Wiens – das Palais Kinsky – erbaut von Johann Lucas von Hildebrandt für den Feldmarschall Wirich Philipp von und zu Daun wurde 1719 fertiggestellt. Nach div. Besitzerwechseln wurde es 1790 von Rosa Gräfin von Kinsky übernommen und ist heute im Besitz der vom Billa-Gründer Karl Wlaschek hinterlassenen Stiftung und beherbergt auch das für ihn dort errichtete Mausoleum.

Hinter der stilbildend dekorierten Fassade mit an römischem Vorbild orientierten Portal befindet das bemerkenswerte Treppenhaus als optischer Rahmen für das Deckenfresko, welches die Verherrlichung des Grafen Daun zeigt. Daun war u.a. an wichtigen Schlachten im span. Erbfolgekrieg beteiligt, später Nachfolger von Prinz Eugen und Vater von Leopold Daun, dem Feldherrn unter Maria Theresia im 7jährigen Krieg.

Das böhmische Adelsgeschlecht Kinsky war bis 1945/1948 umfangreicher Immobilienbesitzer im heutigen Tschechien und brachte eine Vielzahl bedeutender Frauen und Männer in militärischer und politischer Funktion hervor, insb. auch die Friedensnobelpreisträgerin v. 1905 Bertha von Suttner.

Hl. Stephanus

Der „Stefanitag“ am 26. Dez wird im Gedenken an den hl. Diakon und Erzmärtyrer Stephanus gefeiert, dem Namensgeber und Patron des Doms zu St. Stephan in Wien, dem österr. Nationalheiligtum. Die rd. 1,5m hohe Originalstatue des Nordturms von 1480-1490 gilt als eines d. Highlights des Wien Museums. Der Feiertag wurde verm. im 6. Jh. unter dem röm. Kaiser Justinian begründet.

Stephanus war einer der 7 von den Aposteln in Jerusalem geweihten Diakone, kam der Legende nach in Konflikt und wurde nach seiner Verteidigungsrede als erster Märtyrer des Christentums gesteinigt. Damit erklärt sich auch die (jugendliche) Darstellung als Diakon mit Evangelienbuch und (oft drei) Steinen.

(Wien Museum Inv.-Nr. 556, CC BY 4.0, Foto: Enver Hirsch – bearbeitet)

Wehrmann in Eisen

Der „Wehrmann in Eisen“ von 1914 wurde zur Gewinnung von Spenden im Zuge des WWI zur Unterstützung von Kriegswitwen und -waisen aufgestellt und befindet sich heute in den Rathausarkaden im Wiener Stadtplanungshaus direkt neben dem Eingang zum MUSA, einem Standort des Wien Museums.

Im Zuge von sog. Kriegsnagelungen konnten Spendenwillige einen Nagel in die vom bekennenden Nationalsozialisten Josef Müllner gestaltete Lindenholzfigur in Form eines Ritters einschlagen. Ursprünglich am Schwarzenbergplatz aufgestellt befinden sich rd. 500.000 Nägel in der Skulptur. Im Rahmen des WWII wurde die Aktion zugunsten des Heldendenkmals im Äußeren Burgtor wiederholt und der Sockel der Figur benagelt.

Als Auslöser für die Idee gilt der mittelalterliche Stock im Eisen am gleichnamigen Platz nahe dem Stephansdom als ältester noch erhaltener Nagelbaum und fand im 20 Jh. eine Vielzahl von Nachahmern in ganz Europa.

Der Spruch über Figur lautet:
„Der Wehrmann Wiens gemahne an die Zeit,
Da unerschöpflich wie des Krieges Leid
Die Liebe war und die Barmherzigkeit“

Neuer Markt

Bereits unter Regentschaft der Babenberger wurde 1234 der rechteckige Neue Markt in der Innenstadt im Zuge einer Stadterweiterung geschaffen. Schon 30 Jahre später zeugt ein überlieferter Stadtbrand auf eine dichte Besiedelung mit rd. 150 Gebäuden, der Platz entwickelte sich rasch zu einem Zentrum des Warenverkehrs nach Süden. Später fanden am, von der Bevölkerung auch Mehlmarkt genannten Areal, auch Festlichkeiten und Turniere statt.

Im Zentrum thront – nach fast 4jährigen Bauarbeiten wieder eröffnet – der 1739 geschaffene Donnerbrunnen mit allegorischer Darstellung wichtiger Flüsse des Erzherzogtums Österreichs. Neben einer Reihe historischer Wohnhäuser und Palais gehört insb. auch die Kaisergruft als zentrale Begräbnisstätte der Habsburger zu den besichtigungsswerten Highlights.

Vielgesehen wohl auch das sog. Maysederhaus mit dem Geschäft des renommierten Juweliers A.E. Köchert mit den berühmten „Sisi-Sternen“.

Wiener Musikverein

Das traditionsreiche Konzerthaus Wiener Musikverein mit dem berühmten Großen Musikvereinssaal wurde im Rahmen der Ringstraßen-Stadterweiterung von Theophil Hansen geplant und 1870 feierlich eröffnet. Berühmt ist das im strengen Historismus mit Neorenaissanceformen errichtete Gebäude durch die überragende Akustik bedingt durch ideale Proportionen, Raumvolumen, schallstreuende Balkone, Skulpturen und die „Schuhschachtelbauweise“.

Als Stammhaus der Wiener Philharmoniker und dem jährlich stattfindenden Neujahrskonzert mit den weltbesten Dirigenten und rd. 50 Mio. Zuseher·innen erklärt sich auch die weltweite Popularität. Neben dem reich dekorierten Goldenen Saal beherbergt das Gebäude heute 4 weitere Konzertsäle, die tw. im Rahmen von Umbauarbeiten 2004 errichtet wurden, der zweitgrößte Brahms-Saal bekannt für Kammermusik wurde bereits 1937 eröffnet. Die sog. „Rieger-Orgel“ wurde 2011 in das hist. Gehäuse neu eingebaut.

Dach Stephansdom

Das Dach des Stephansdoms ist geprägt durch glasierte Dachziegel – sog. Biberschwänze – gefertigt in Poštorná bei Břeclav in Tschechien. Die 230.00 Stück Ziegel mit einer aufgelegten Länge von 51 km bedecken 10.000 m2 Dach in 10 Farben und sind mit je zwei Kupfernägeln befestigt.

Die Dachkonstruktion mit einem 600 Tonnen schweren Stahlgerüst ist 110m lang, hat 35m Spannweite und ist 38m hoch. Die 60°-80° starke Neigung gewährleistet eine effektive Selbstreinigung, auch wenn es zusätzlich immer wieder eine händische Reinigung, z.B. zur Entfernung von Pflanzensamen zwischen den Ziegeln, braucht.

Das orientalisches Muster im Zickzack war in der Gotik modern, der sarazenische Teppich, in dem der wichtigste Stifter des Domes, Rudolf IV, begraben wurde, hatte ein ähnliches Muster.

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