Palais Auersperg

Die bewegte Geschichte des Palais Auersperg im 8. Bezirk beginnt 1710 mit der Eröffnung des von Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt geplanten Domizils für Hieronymus Capece de Rofrano. Er war Generalpostmeister und Mitglied des spanischen Rates unter Kaiser Karl VI, höchste Instanz für Gebiete in Neapel, Mailand und Sardinien.

Die endgültige Fertigstellung erlebte er aber nicht mehr. Dies war seinem Sohn Peter vorbehalten, der als bekannter Jüngling des Gesellschaftslebens auch das Vorbild für Oktavian Rofrano in der Oper „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss und Libretto von Hugo von Hofmannsthal sein soll. Nach dessen frühen Tod übernahm 1777 Johann Adam Fürst Auersperg – ein Vertrauter Maria Theresias – das Barockpalais.

Trotz einer Vielzahl von späteren Besitzerwechsel wird das Palais bis heute als Ort für vielfältige Feste und Veranstaltungen gerne gentutzt, 1954 wurde das Palais auch noch vom österr. Arch. Oswald Haerdtl erweitert.

Bronzebüste von Wolfgang Amadeus Mozart

Die durch seine realitätsnahe Darstellung beeindruckende Bronzebüste von Wolfgang Amadeus Mozart vom Bildhauer Johann Baptist Feßler von 1849 wurde vom Kunstmäzen und Großhändler Pietro di Galvagni für eine Gedenkstätte im Neubau in der Rauhensteingasse – dem ein Jahr vorher fertiggestellten Mozarthof – beauftragt.

Eine Gedenktafel am Sockel erinnert daran, dass Mozart im heute nebenliegenden Vorgängergebäude 1791, in einem dort angemieteten Ecktrakt, verstarb. Es war der letzte seiner 12 unterschiedlichen Wohnsitze in Wien, zu Beginn vor seiner Trauung war Mozart noch zur Untermiete.

Heute befindet sich die Büste im Eingangsbereich von „Mythos Mozart“, eine multimediale Darstellung Mozarts Zeit geleitet durch die auch dort entstandenen Kompositionen „Die Zauberflöte“ und das Requiem.

Mausoleum von Montléart

Das neugotische Mausoleum von Moritz und Wilhelmine von Montléart im Schlosspark am Gallitzinberg im 16. Bezirk erinnert an die französische Adelsfamilie Montléart, die sich zu Beginn d. 19. Jh. in Wien niedergelassen hatte. Ausgangspunkt war Jules Maximilien Thibaut, Prince de Montléart, Marquis de Rumont, der 1824 ein dort befindliches Schloss (Vorgängerbau) erworben hatte. Nach seinem Tod fiel das Anwesen an seinen Sohn Moritz, der mit der Philanthropin Wilhelmine geb. Fitzgerald aus Irland verheiratet war.

Wilhelmine übernahm das Anwesen, ließ die Grabkapelle errichten und trotz ihres zurückgezogenen Lebens bürgerte sich auch der bis heute gebräuchliche Name „Wilhelminenberg“ ein. Nach einer großzügigen Spende von 300K Kronen zur Errichtung eines Krankenhauses benannte dann man auch das „Wilhelminenspital“ (seit 2020 Klinik Ottakring) nach ihr.

Rechtsberater der Familie war übrigens über Jahrzehnte der Advokat Dr. Cajetan Felder, der in seinen Memoiren viele Einzelheiten über die Montléarts festhielt und ab 1868 als Wiener Bürgermeister wichtige Impulse für die Stadt Wien setzte.

Tegetthoff-Denkmal

Das Tegetthoff-Denkmal am Praterstern im 2. Bezirk von 1886 von Carl Kundmann und Carl von Hasenauer mit der 3,5m hohen Figur von Wilhelm von Tegetthoff auf einer 16m hohen „Ehrensäule“ aus Marmor auf einem 5m hohen Sockel erinnert an die Siege des Vizeadmiral und Kommandanten der österr.-ung. Kriegsmarine bei den Seegefechten von Lissa und vor Helgoland.

Die später als „Kleiderständer“ verunglimpften 3 Schiffsrümpfe mit der Siegesgöttin Nike als Galionsfigur und von Pferden gezogene Kampffahrzeuge am Sockel sind Referenzen an den Admiral, der bereits 1840 als 13jähriger in die Marine-Kadettenschule eingetreten war und dem insb. durch die Revolution 1848 eine steile Karriere als Seeoffizier beschieden war. Zum Seeheld wurde Tegetthoff durch den Sieg über die italienische Flotte 1866 bei Lissa.

Neben seinen Innovationen und Reformen – oft gegen den Widerstand des Generalstabs – wurde er auch durch die Heimholung von Kaiser Maximilian nach dessen Exekution in Mexiko mit der legendären Novara bekannt und geehrt. Tegetthoff starb bereits 43jährig an einer Lungenentzündung und ist heute in Graz-St. Leonhard bestattet.

Johanneskirche Unterlaa

Die röm.-kath. Johanneskirche in Unterlaa im 10. Bezirk direkt neben dem Liesingbach gilt als eine der ältesten Kirchen Wiens, stammen doch einige Bauteile aus dem frühen 11. Jh. Insbesondere Lage und Ausrichtung der Steinfundamente lassen bereits auf einen Sakralbau samt nebenliegendem Gutshof aus der Zeit der römischen Besiedelung schließen, die dann wohl auch als Baumaterial für ein erstes Kirchlein genutzt wurden.

Frühchristliche Gräber im Inneren der Kirche sind möglicherweise auch den ersten Priestern zuzurechnen, im 13 Jh. wurde das Gotteshaus dann von den Johannitern (heute Malteserorden), den damaligen Grundherren des Areals, übernommen und dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. Im Zuge der Zweiten Wr. Türkenbelagerung 1683 wurde das immer wieder erweiterte und umgebaute Kirchlein zerstört und kurz danach wieder aufgebaut.

Am Gelände rund um die Kirche befindet sich auch eine Heilig-Grab-Kapelle von 1700 und ein archäologischer Schauraum der vom Bezirksmuseum Favoriten betrieben wird.

Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen

Auch wenn sich das Denkmal im niederösterreichischen Weinviertel befindet, ist der Gedenkstein an der Gemeindegrenze zwischen Dürnkrut und Jedenspeigen auch für Wien von zentraler Bedeutung.
Der 6m hohe Granitblock mit der Darstellung eines Ritters mit Pferd vom österr. Bildhauer Carl Hermann von 1978 erinnert an die Schlacht bei Dürnkrut (auch Schlacht auf dem Marchfeld) vom
26. August 1278, die den Grundstein der Regentschaft der Habsburger in Österreich gelegt hat.

Im Zentrum des damaligen Schlachtfelds rd 50 km nordöstlich von Wien aufgestellt, dokumentiert er eine der größten Ritterschlachten Europas zwischen Ottokar II. Přemysl, dem König der Böhmen, der als Herzog von Österreich ab 1251 die Nachfolge der „im Mannesstamm“ ausgestorbenen Babenberger übernommen hatte und dem Neuankömmling Rudolf I. von Habsburg, der 5 Jahre vor der Schlacht die römisch-deutsche Königswürde durch die Wahl der Kurfürsten zugesprochen bekam.

Die Schlacht, die das Schicksal Österreichs und Europas nachhaltig prägte und durch den Tod Ottokars am Schlachtfeld endete, ist auch im Schlossmuseum Jedenspeigen umfangreich dokumentiert und multimedial inszeniert. Einmal jährlich findet im Sommer auch ein beliebtes Ritterfest vor Ort statt.

Mahnmal für die Opfer vom Spiegelgrund

Das „Mahnmal für die Opfer am Spiegelgrund“ am Otto-Wagner-Areal im 14. Bezirk erinnert mit 772 Lichtstelen an die Kinder und Jugendlichen, die in der Zeit des Nationalsozialismus dort systematisch gequält und ermordet wurden. Die dort tätigen verbrecherischen Ärztinnen und Ärzte töteten nach Kategorisierung „bildungsunfähig“ und „Dauerkosten verursachend“ kranke, behinderte oder aus deren Sicht „nicht erziehbare“ Menschen im Rahmen der sog. „Aktion T4“ im Lichte des nationalsozialistischen Rassenwahn.

Über Transporte aus Kinderheimen und auch eigens organisierten „Selektionsreisen“ wurden Einweisungen – meist ohne Begründung und Information der Eltern – in die nach dem Krieg verharmlosend genannte „Euthanasieanstalt“ vorgenommen. Die qualvolle Tötung erfolgte durch Unterernährung und Unterkühlung mit meist anschließender Verabreichung einer Überdosis Schlafmittel.

Im Hintergrund ist auch das Am-Steinhof-Theater im barocken Jugendstil von Franz Berger zu sehen, welches nach umfangreicher Renovierung demnächst wieder eröffnet werden soll.

Rabenhof Theater

Der 50.000m2 große Rabenhof in Wien-Landstrasse auf dem Gelände der ehem. Krimsky-Kaserne als Wohnbauprojekt der 1920er Jahre, hat sowohl städtebauliche als auch kulturelle Bedeutung und gilt als Musterbeispiel der Gemeindebauten des „Roten Wien“. Der von den Arch. Heinrich Schmid und Hermann Aichinger bestehende Gebäudekomplex mit klaren, funktionalen Formen (Superblock) verfügt heute über rd. 1.140 Wohnungen.

Im Erdgeschoss in einem der Blöcke befindet sich das Rabenhof Theater, ein wichtiges Kleinkunst- und Kabaretttheater mit rd. 300 Sitzplätzen. Nach Wiederbelebung in den 1990er Jahren noch als dritte Spielstädte des Theaters in der Josefstadt genutzt, wurde es ab 2000 zu einer eigenständigen Bühne und 2003 dann vom Autor und Regisseur Thomas Grazer übernommen.

Seither hat es sich mit innovativ-zeitgenössischen und gesellschaftskritisch-satirischen Stücken zu einer der führenden Spielstätten in der Wiener Kulturszene entwickelt.

Meinl-Haus

Das Meinl-Haus in der Inneren Stadt am Fleischmarkt 7 wurde 1899 nach einem Entwurf von Max Kropf als Handelshaus für Julius Meinl errichtet. Das mit Putzfassade und neoklassizistischem Dekor von Wilhelm Hejda ausgestattete Gebäude zeigt, bezugnehmend auf den Kaffeehandel, Stuckreliefs mit den Wappen der Städte Hamburg, Triest und London sowie ein verziertes Gitter mit der Inschrift „Julius Meinl Kaffee Import“.

Im Geschäft seines Vaters, begann hier auch die Karriere von Julius Meinl II. (1869-1944) und der Aufstieg zum größten Lebensmittelhändler der Monarchie.

Bemerkenswert auch die im Hauseingang angebrachte Gedenktafel für Billy Wilder. Der berühmte Drehbuchautor, Regisseur und 6-fache Oscargewinner lebte dort während seiner Schulzeit (im Privatgymnasium Juranek im 8. Bezirk). Zeitweise ging er dabei in die gleiche Klasse wie der spätere Filmregisseur Fred Zinnemann (5 Oscars), den er in Hollywood wieder traf und zeitlebens mit ihm befreundet war.

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