Max Fabiani in der Ungargasse

Das 1901 fertiggestellte Gebäude der ehem. Firma Portios & Fix – bedeutende Möbelhersteller in Österreich-Ungarn – von Max Fabiani in der Ungargasse im 3. Bezirk zeigt das ganze Können dieses außergewöhnlichen Architekten der funktionalistisch ausgerichteten Moderne. Das Dachgeschoß mit halbrundem, schmiedeeisernem Traufgitter und die auffällig geometrisch farbige Verfliesung der rasterhaft gegliederten Fassade gilt als bedeutendes Frühwerk des Otto-Wagner Schülers Fabiani.

Zu den bekanntesten Gebäuden seines umfangreichen Schaffens zählen auch das Volksbildungshaus „Urania“, das Geschäftshaus des Verlags Artaria am Kohlmarkt und auch einige private Villen in Wien und Slowenien.

Don Bosco Kirche

Die Don Bosco Kirche (Pfarrkirche Neuerdberg) im 3. Bezirk geplant von Robert Kramreiter, wurde nach 4jähriger Bauzeit 1958 am Gelände einer im WWII zerstörten Volksschule eröffnet und bildet mit seiner wohl proportionierten Form mit mächtigem Westwerk ein schönes Beispiel für die Nachkriegsmoderne (Mid-century modern) in Wien.

Die (vermutlich) erste Sichtbetonwand Österreichs mit Betonmaßwerk ausgestattet von Rudolf Szyszkowitz und dem Mittelportal mit Email-Mosaik von Otto Beckmann bilden den Auftakt für den übersichtlich basilikalen Schnitt des Innenraums, reich ausgestattet mit Glasfenstern. Zum Start begrüßt uns eine Statue des 1934 heilig gesprochene ital. Priester und Ordensgründer Giovanni Melchiore Bosco, der sich zeitlebens um benachteiligte Kinder und Jugendliche eingesetzt hat.

Neben der lichtstreuenden Wand mit Glasfenstern von Georg Meistermann beeindrucken insb. der von Hermann Bauch gestaltete Kreuzweg, die Chor-Fenster von Margret Bilger und die „Symbole der Liebe in Form eines Kreuzes“ von Kurt Absolon.

Hotel Daniel

Das denkmalgeschützte Hotel Daniel an der Gürtelstraße im 3. Bezirk nahe dem Belvedere von 1962 wurde ursprünglich als Bürogebäude für die Schweizer Pharmafirma Hoffmann-La-Roche erbaut und vom österr./schweiz. Architektenduo Georg Lippert und Roland Rohn geplant.

Im Zuge der Übernahme durch den Hotelbetreiber und der Sanierung des Gebäudes mit dem erstmals in Österreich angewendeten Curtain-Wall-Stil zur Herstellung der markanten grünen Glasfassade 2011, wurde am Dach auch ein Kunstwerk des erfolgreichen österr. Künstlers Erwin Wurm in Form eines gekrümmten Segelbootes namens „Misconceivable“ installiert.

Die ursprünglich nur für 4 Jahre geplante Installation des gestrandeten Luftschiffs referenziert vielleicht auch an die Lage Wiens am Meer bis vor einigen Millionen Jahren.

Palais Rasumofsky

Das Gartenpalais Rasumofsky im 3. Bezirk von 1806 erinnert an Fürst Andrei Kirillowitsch Rasumowski, der als russischer Gesandter am Wiener Hof eine wichtige diplomatische Rolle spielte und gilt als das bedeutendste klassizistische Palais in Wien. Gerade, während im Zuge des Wiener Kongress 1814/1815 die Neuordnung Europas verhandelt wurde, brannte ein Teil des Gebäudes samt wertvoller Kunstschätze ab, und wurde in vereinfachter Form wieder aufgebaut.

Rund 20 Jahre später, nach dem Tod des Kunstsammlers, Mäzen (u.a. von Beethoven) und Diplomaten, wurde das Anwesen von Fürst Alois II. Lichtenstein übernommen. Ab 1873 dann in Staatsbesitz wurde es u.a. auch als Standort der geologischen Bundesanstalt genutzt, später Teile des Grundstücks abgetrennt und verbaut, Anfang der 2000er Jahre in Privatbesitz verkauft und saniert.

Hofarchitekt Louis Montoyer, der auch am Umbau der Albertina und bei Ausbauten in der Hofburg tätig war, errichtete nicht nur den mächtigen Portikus an der Gartenseite mit ionischen Säulen, sondern auch einen repräsentativen Festsaal (der nicht öffentlich zugänglich ist) und die ehemals ausgedehnten Wirtschaftsgebäude und Stallungen. Dort befand sich in der Zwischenkriegszeit auch der Wohnsitz des bedeutenden österr. Schriftstellers Robert Musil.

Marmorsaal – Unteres Belvedere

Das Untere Belvedere von 1716 als Teil der barocken Schlossanlage des Belvederes wurde von Johann Lukas von Hildebrandt errichtet und diente Prinz Eugen im Sommer als eigentlicher Wohnsitz, das obere Belvedere wurde üblicherweise nur bei besonderen Anlässen genutzt.

Das Zentrum der Anlage bildet der repräsentative, zweistöckige Mamorsaal, der die Erfolge des kaiserlichen Oberbefehlshabers Prinz Eugen Anfang d. 18. Jh. zeigt. Auslöser für das monumentale Deckenfresko von Martino Altomonte mit Apoll im Sonnenwagen und den Prinz als nackten Heros, der von Merkur die päpstlichen Ehrengaben empfängt, war die siegreiche Schlacht von Peterwardein gegen das zahlenmäßig überlegene osmanische Reich.

Neben der Wandgliederung mit Kriegstrophäen weisen die im rötlichbraunen Stuckmarmor mit Scheinmalereien an den Wänden eingelassenen Gipsmedaillons mit Szenen aus dem Leben des Apoll auch auf die schöngeistigen Interessen des Prinzen hin.

Kaiser Karl IV. und Königin Blanca von Valois

Die Darstellungen von Kaiser Karl IV. und seiner ersten Ehefrau Königin Blanca von Valois befinden sich am Südturm des Stephansdom und können im Unteren Belvedere im Original besichtigt werden. Zur Betonung der dynastischen Repräsentationsfunktion ließ Herzog Rudolf IV. („der Stifter“) diese gotischen Meisterwerke – die sog. Fürstenfiguren – anfertigen.

Die Künstler aus dem 14. Jhdt. sind zwar unbekannt, doch die Statuen sind aus einem Guss und beeindrucken durch eleganten Hüftschwung. Die Löwen, auf denen sie stehen, repräsentierten ihre Macht.Die beiden Darstellungen von Kaiser Karl IV. und seiner ersten Ehefrau Königin Blanca von Valois befinden sich am Südturm des Stephansdom und können im Unteren Belvedere im Original besichtigt werden.

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