Innenraum Domkirche St. Stephan

Der Innenraum der Domkirche zu St. Stephan zu Wien folgt nicht dem klassischen Stil einer gotischen Kathedrale, kommt die 3-schiffige Halle doch ohne Querschiff aus und ist auf den Chorraum hin orientiert. Herzog Rudolf IV. initiierte den Hallenchor (mit Grundsteinlegung 1359), wobei der davor bestehende albertinische Chor schalenförmig umbaut und somit während der fast 100jährigen Bauarbeiten weiterhin Gottesdienste abgehalten werden konnten.

Jedes der Schiffe ist ikonographisch auf ein Thema bezogen, dokumentiert durch die Säulenheiligen: das Mittelschiff mit Altar bezieht sich auf Jesus Christus und den hl. Stephanus, das südl. Seitenschiff (im Bild rechts) auf die Apostel und das nördl. auf die Gottesmutter. Ungeklärt ist der Hintergrund des leichten Knick im Mittelchor nach Norden, möglicherweise ausgelöst durch die Ostung.

Öffentliche Bedürfnisanstalt am Graben

Der Errichtung der aufwendig gestalteten Jugendstil-Toilette am Graben im 1. Bezirk von 1905 gingen kontroverse Diskussionen über den Standort voraus, schließlich wurde die öffentliche Bedürfnisanstalt beim Josefsbrunnen, der dabei auch gleich saniert wurde, genehmigt.

Das unter Denkmalschutz stehende, unterirdisch angelegte Bauwerk zeichnet sich durch hochwertige Materialwahl (Teak- und Eichenholz, Messingbeschläge, Marmor, geschliffenes Glas, etc.) aus und wurde vom Bauunternehmer Wilhelm Beetz errichtet, der auf solche Anlagen spezialisiert war. Bis heute existieren mehr als 30 Toillettenhäuschen und Pissoirs im Stadtgebiet aus seiner Produktion.

Aktuell existieren rd. 175 öffentliche WC-Anlagen in Wien (betreut durch die MA 48) und weitere noch rd. 40 Anlagen in und an Stationen der Wiener Linien. Die Wiener·innen bezeichnen die Toilette übrigens oft als „Heisl“ oder „Häusl“, abgeleitet von der am Land früher üblichen Holzhütte.

J. & L. Lobmeyr


Bereits 1823 gründete Joseph Lobmeyr eine Glaserzeugung und siedelte sich in der Kärntner Straße im 1. Bezirk an. Ab den 1860er Jahren durfte der Hersteller für geschliffenes und graviertes Glas dann auch das Gütesiegel „k.u.k Hofglaser und Hofglashändler“ tragen und die Familie verschrieb sich der Unterstützung für avantgardistischer Künstler, die bis heute im Ausstellungsraum und im Glasmuseum des Geschäftslokales allgegenwärtig sind.

Die Teilnahme an Weltausstellungen, div. Kunstgewerbe- und Museumsausstellungen (u.a. im MAK) und auch die Gründung eines Werkstättenbetriebes zur Herstellung von zeitgenössischen Beleuchtungskörpern, brachten auch internationale Aufmerksamkeit. So stammen u.a. die Luster in der Metropolitan Opera in New York vom Wiener Traditionsbetrieb, der auch Glasstudios in Stoob (Bgld) und Baden (NÖ) betreibt.

Auf Anfrage finden durch Mitglieder der Familie in sechster Generation auch Führungen durch die umfangreiche und exklusive Sammlung der Wiener Werkstätte und die Vermittlung von Techniken der Glasherstellung mit anschließender Verkostung aus Lobmayr-Gläsern statt.

Stallburg

Die Stallburg in Wien wurde im 16. Jhdt. im Auftrag von Kaiser Maximilian II. vom italienischen Architekten Pietro Ferraboscu im Stil der Renaissance als Teil der Hofburg errichtet. Die im Erdgeschoß der Residenz errichteten Stallungen nach spanischem Vorbild für die Leibpferde des Kaisers werden bis heute von der Spanischehofreitschule genutzt. Im Winter wärmen sich die Lipizzaner Pferde – neben dem täglichen Training und den Vorführungen in der gegenüberliegenden Winterreitschule – auch in den ungeheizten Ställen abwechselnd unter Wärmelampen.


Der fliegende Lipizzaner der Künstler von Artforart besteht hauptsächlich aus Styropor und kommt auf ein Gewicht von rd. 500kg, für das festliche Funkeln sorgt eine Beschichtung mit Kristallen.

St. Stephan Kreuz Südturm

Am 10.10.1433 setzte Hans von Prachatitz, böhmisch-österreichischer Architekt und Dombaumeister von St. Stephan, das zweiarmige Kreuz auf die Spitze des gotischen Südturmes. Zu diesem Zeitpunkt war der Stephansturm nach Straßburg der zweitgrößte Kirchturm Europas. Die quadratische Basis des Turms verjüngt sich durch immer breiter werdende Schrägen allmählich zu einem Achteck an der Spitze. Aus dem kleinen Podest wächst eine vierteilige Kreuzblume und der Doppeladler mit der Innschrift „Viribus Unitis“ – dem Wahlspruch von Kaiser Franz Josef I.

Denkmal Karl Renner

Karl Renner stand als Staatskanzler an der Wiege der ersten und zweiten Republik, von 1945-1950 war er dann auch der erste Bundespräsident der zweiten Republik. Der Porträtkopf von Alfred Hrdlicka im Rathauspark in Wien steht im Zentrum eines Steinpodiums aus grünem Labrador umgeben von einer sechs Meter hohen Stahlrahmenkonstruktion. Deshalb erntete das Denkmal von den Wienern Spott, es hieß, der „Kanzler sei im Vogelkäfig gefangen“.


Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass die Büste nicht im Zentrum steht, sondern leicht zum Parlament und zum Ring hin verschoben ist. Renners Empfehlung im März 1938 für den Anschluss an Hitler-Deutschand zu stimmen habe Hridlicka angeblich zu dieser asymmetrischen Gestaltung bewogen

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