Stadion Hohe Warte

Fremdenführer in action – diesmal vor dem Stadion Hohe Warte in Wien Döbling. Dem Stadionbau voraus ging die Gründung des First Vienna FC am 22.8.1894 im naheliegenden Gasthaus “Zur schönen Aussicht” von Nathaniel Rothschild und dem Generaldirektor des Bankhauses. Mit der Eintragung ins Vereinsregister war die Vienna damit der erste, und damit älteste Fußballverein Österreichs. Erste Spiele fanden noch in der ehem. Gartenanlage statt.

1921 wurde die Naturarena dann als größtes und modernstes Stadion am Kontinent mit dem Spiel Vienna gegen Hakoah (2:1) eröffnet, später fanden, bis zur Eröffnung des Praterstadions 1931, auch internationale Spiele statt. Bereits vor 1914 gab es bis zu 10.000 Zuschauer, nach dem WWI wurde Fußball zum Massenphänomen. Legendär das Spiel Österreich – Italien 1923 mit 85.000 Zuschauern – es endete 0:0. Parallel dazu wurde das Stadion auch für Opernaufführungen und Boxkämpfe genutzt.

Zwischen 1931-1955 war Vienna 6x österr. Fußball-Meister, 1931 gab es auch einen Sieg im Mitropa-Cup (Vorläufer Champions-League). Hand in Hand mit der Erfolglosigkeit der Vienna ab den 1960er Jahren verfiel auch das Stadion, nach dringenden Sanierungen hat es heute rd. 5.500 Plätze.

Gedenkstätte für die in der Shoah ermordeten Jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich

Im rd. 6000m2 großen Ostarrichipark am Otto-Wagner-Platz im 9. Bezirk wurde im Nov. 2021 die „Gedenkstätte für die in der Shoah ermordeten Jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich“ für die rd. 65.000 jüdischen Österreicher·innen, die im Zuge der Shoa ermordet wurden, eröffnet.

Das rd. 20 Jahre davor vom österr.-kanadischen Künstler Kurt Yakov Tutter initiierte Memorial zeigt auf 180 hellen Granitplatten Namenslisten der Opfer, die vom Dokumentationsarchiv des österr. Widerstandes bereitgestellt wurden. Tutter’s Eltern wurden vom NS-Regime im KZ Auschwitz ermordet, er selbst konnte als Kind über Belgien nach Kanada flüchten.

Der Platz entstand nach dem Abriss der bis 1912 dort befindlichen Alser Kaserne und wurde in reduzierter Form 1925 mit dem neoklassizistischen Monumentalbau, heute Sitz der Österr. Nationalbank, bebaut. Der Parknamen bezieht sich auf die älteste überlieferte Namensform Österreichs, Ostarrichi.

Innenraum Domkirche St. Stephan

Der Innenraum der Domkirche zu St. Stephan zu Wien folgt nicht dem klassischen Stil einer gotischen Kathedrale, kommt die 3-schiffige Halle doch ohne Querschiff aus und ist auf den Chorraum hin orientiert. Herzog Rudolf IV. initiierte den Hallenchor (mit Grundsteinlegung 1359), wobei der davor bestehende albertinische Chor schalenförmig umbaut und somit während der fast 100jährigen Bauarbeiten weiterhin Gottesdienste abgehalten werden konnten.

Jedes der Schiffe ist ikonographisch auf ein Thema bezogen, dokumentiert durch die Säulenheiligen: das Mittelschiff mit Altar bezieht sich auf Jesus Christus und den hl. Stephanus, das südl. Seitenschiff (im Bild rechts) auf die Apostel und das nördl. auf die Gottesmutter. Ungeklärt ist der Hintergrund des leichten Knick im Mittelchor nach Norden, möglicherweise ausgelöst durch die Ostung.

Gregor-Mendel-Haus (BOKU)

Das Gregor-Mendel-Haus und Hauptgebäude der 1872 gegründeten Universität für Bodenkultur (BOKU) im 18. und 19. Bezirk wurde dann rd 25 Jahre später – errichtet im historistischen Neo-Renaissancestil nach Plänen von Alois Koch – eröffnet. Die 4 allegorischen Figuren über der Portalanlage des in den 2010 Jahren sanierten Gebäudes mit später angeschlossenen Liebig-Trakt, thematisieren die Ausrichtung auf Bodenkultur.

Der BOKU-Standort Türkenschanze nahe dem gleichnamigen Park umfasst heute in Summe 10 Gebäude, weitere Einrichtungen finden sich in der Muthgasse, in Tulln und in div. Außenstellen in Wien und NÖ und beherbergen 15 sog. Departments unterschiedlicher Studienrichtungen für rd. 11.000 Student·innen. Auch der gegenüberliegende Linnéplatz mit Park und Skulpturen erinnert an historisch bedeutende Naturforscher·innen.

Öffentliche Bedürfnisanstalt am Graben

Der Errichtung der aufwendig gestalteten Jugendstil-Toilette am Graben im 1. Bezirk von 1905 gingen kontroverse Diskussionen über den Standort voraus, schließlich wurde die öffentliche Bedürfnisanstalt beim Josefsbrunnen, der dabei auch gleich saniert wurde, genehmigt.

Das unter Denkmalschutz stehende, unterirdisch angelegte Bauwerk zeichnet sich durch hochwertige Materialwahl (Teak- und Eichenholz, Messingbeschläge, Marmor, geschliffenes Glas, etc.) aus und wurde vom Bauunternehmer Wilhelm Beetz errichtet, der auf solche Anlagen spezialisiert war. Bis heute existieren mehr als 30 Toillettenhäuschen und Pissoirs im Stadtgebiet aus seiner Produktion.

Aktuell existieren rd. 175 öffentliche WC-Anlagen in Wien (betreut durch die MA 48) und weitere noch rd. 40 Anlagen in und an Stationen der Wiener Linien. Die Wiener·innen bezeichnen die Toilette übrigens oft als „Heisl“ oder „Häusl“, abgeleitet von der am Land früher üblichen Holzhütte.

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