Säulenhalle Parlament

Das Herzstück des 1871 fertiggestellten (und nun generalsanierten) Parlaments, dem Hauptwerk des hervorragenden Architekten Theophil Hansen, bildet die monumentale Säulenhalle. Im Stil eines antiken Peristyl mit Glassatteldach, getragen von 24 monolithischen Säulen aus Salzburger Marmor, sollte dieser Raum auch als sozialer Mittelpunkt des Gebäudes fungieren. Ein Treffpunkt zum Austausch der unterschiedlichen Kammern des damaligen Reichsrats.

Der Fußboden aus Karstmarmorplatten bedeckt 40×23 Meter, im Zuge WWII gab es schwere Beschädigungen, danach wurden auch 2 Säulen ersetzt. Die vom österr. Maler Eduard Lebiedzki auch in der Säulenhalle historistisch gestalteten umlaufenden Fresken, sind daher nur mehr in Fragmenten erhalten.

Zu sehen sind auch die Giebelgruppen „Vaterlandsliebe“ von Hugo Haerdtl und „Einigkeit“ von Karl Sterre und zwischen den Säulen befinden sich Figuren römischer Staatsmänner.

Daubelhütten an der Donau

Aufmerksame Spaziergänger·innen entlang der Donau in Wien kennen die Boote mit ab Frühling/Sommer auf Hebekränen montierten Fischernetzen, die sog. Daubeln. Darunter versteht man eine Fischereimethode, die bereits auf ein Dekret von Maria Theresia im 18. Jh. zurückgeht und bei der ca. 5x5m große Netze mit Kurbeln bzw. Kränen bis auf den Grund des Wasser gelassen werden.

Nach einigen Minuten zieht man das Netz hoch und hofft, dabei einen Fisch, der gerade über dem Netz schwimmt, zu fangen. Dies lässt einen schonenden Fischfang zu, bei dem Fische, die zu klein sind, oder Arten, die Schonzeit haben, unversehrt wieder ins Wasser gelassen werden können.

Die Daubelhütten werden meist von Generation zu Generation weitergegeben, die Plätze sind rar. Zander, Wels, Karpfen, Hecht, Tolstolob und Amur werden gefischt. Neben der Donau ist diese Art der Fischerei in Österreich auch an der Thaya und der March üblich.

Karmeliterkloster Döbling

Das Karmeliterkloster Döbling mit benachbarter mächtiger röm.-kath. Basilika von 1900 wurde vom auf Kirchenbauten spezialisieren Wiener Arch. Richard Jordan in Sichtziegelbauweise mit neoromanischen Stilformen geplant.

Neben der reichen malerischen Ausstattung des 3schiffigen Langhauses und der Kanzel mit den lat. Kirchenvätern ist insb. der Gnadenaltar mit dem Ölgemälde „Maria mit dem geneigten Haupte“, welches der Legende nach 1609 nahe dem ersten Kloster der Karmeliten in einem Stadtteil Roms im Schutt entdeckt wurde, hervorzuheben. Bereits seit Kaiser Ferdinand II. im 17. Jh. wurde das Bild von den Habsburgern angebetet, im WWI trug man das Bild in Prozessionen durch Wien bis zum Stephansdom um für Frieden zu beten.

Erwähnenswert auch die in die Ordensgruft bis 1932 verlegten Bourbonen (u.a. der franz. König Karl X) aus dem Kloster Kostanjevica, die mitten in der Isonzoschlacht 1917 auf Wunsch der Kaiserin Zita, Ehefrau des letzten Kaisers Karl I. und mit dem franz. Königshaus verwandt, mühsam nach Wien transportiert werden mussten.

Ausstellung „The Fest“ im MAK

Im Rahmen der aktuellen Ausstellung „The Fest“ im Museum für angewandte Kunst (MAK) wird eine bereits seit dem Mittelalter beliebte Form der höfischen Lustbarkeiten und Repräsentation in Form der „Schlittage“ gezeigt.

Dabei handelt es sich um gruppenweise, aufwendig choreografierte Schlittenfahrten mit Musikbegleitung und Schellengeklingel, bei denen sich von Pferden gezogene Schlitten, besetzt mit einem Kavalier und einer ihm zugewiesener Dame, nach vorgegebenen Schlangenlinien und Routen fortbewegten.

Die Schlitten waren aufwändig gestaltet und, wenn erforderlich, wurde auch Schnee aus dem Umland der Stadt herbeigeschafft. Veranstaltungen fanden teils in der Nacht mit Fackeln, z.B. in der Hofburg, teils auch am Tag mit einer Fahrt nach Schönbrunn mit einem anschließendem Bankett oder Schauspiel statt.

Gerne biete ich im Rahmen einer Besichtigung der Highlights des MAK auch einen geführten Besuch in die Ausstellung an!

Friedrichsgrab

Das Grabmal von Kaiser Friedrich III. im Apostelschiff der Domkirche zu St. Stephan von 1517 aus rotem Marmor zählt zu einem der größten Werke spätgotischer Skulptur. Die 8 Tonnen schwere und vom niederländischen Bildhauer Niclas Gerhaert van Leyden geschaffene Deckplatte zeigt die Figur des liegenden Friedrichs, die Seiten und die umlaufende Balustrade des Sarkophags sind u.a. mit Wappen, Fürsten- und Apostelstatuen sowie Reliefs von Stiftungen des ersten zum Kaiser gekrönten Habsburgers geziert.

Dass es sich tatsächlich um einen Sarkophag handelt, konnte bei einer Untersuchung, die 2019 präsentiert wurde, eindeutig bewiesen werden. Der für seinen Wahlspruch A.E.I.O.U. bekannte Herrscher starb 1493 mit dem für damalige Zeiten biblischen Alter von fast 78 Jahren und wurde nach Fertigstellung umgebettet.

Das umfangreiche Figurenprogramm der bei Führungen begehbaren Skulptur zeigt u.a. auch Fratzen, Fabelwesen, Tiere und Totenköpfe, die wohl auch das Sündhafte im Leben symbolisieren. Mönche und Priester beten für sein Seelenheil, an der Ostseite in Blickrichtung prangt ein Bildnis des Auferstandenen.

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