Gregor-Mendel-Haus (BOKU)

Das Gregor-Mendel-Haus und Hauptgebäude der 1872 gegründeten Universität für Bodenkultur (BOKU) im 18. und 19. Bezirk wurde dann rd 25 Jahre später – errichtet im historistischen Neo-Renaissancestil nach Plänen von Alois Koch – eröffnet. Die 4 allegorischen Figuren über der Portalanlage des in den 2010 Jahren sanierten Gebäudes mit später angeschlossenen Liebig-Trakt, thematisieren die Ausrichtung auf Bodenkultur.

Der BOKU-Standort Türkenschanze nahe dem gleichnamigen Park umfasst heute in Summe 10 Gebäude, weitere Einrichtungen finden sich in der Muthgasse, in Tulln und in div. Außenstellen in Wien und NÖ und beherbergen 15 sog. Departments unterschiedlicher Studienrichtungen für rd. 11.000 Student·innen. Auch der gegenüberliegende Linnéplatz mit Park und Skulpturen erinnert an historisch bedeutende Naturforscher·innen.

Öffentliche Bedürfnisanstalt am Graben

Der Errichtung der aufwendig gestalteten Jugendstil-Toilette am Graben im 1. Bezirk von 1905 gingen kontroverse Diskussionen über den Standort voraus, schließlich wurde die öffentliche Bedürfnisanstalt beim Josefsbrunnen, der dabei auch gleich saniert wurde, genehmigt.

Das unter Denkmalschutz stehende, unterirdisch angelegte Bauwerk zeichnet sich durch hochwertige Materialwahl (Teak- und Eichenholz, Messingbeschläge, Marmor, geschliffenes Glas, etc.) aus und wurde vom Bauunternehmer Wilhelm Beetz errichtet, der auf solche Anlagen spezialisiert war. Bis heute existieren mehr als 30 Toillettenhäuschen und Pissoirs im Stadtgebiet aus seiner Produktion.

Aktuell existieren rd. 175 öffentliche WC-Anlagen in Wien (betreut durch die MA 48) und weitere noch rd. 40 Anlagen in und an Stationen der Wiener Linien. Die Wiener·innen bezeichnen die Toilette übrigens oft als „Heisl“ oder „Häusl“, abgeleitet von der am Land früher üblichen Holzhütte.

J. & L. Lobmeyr


Bereits 1823 gründete Joseph Lobmeyr eine Glaserzeugung und siedelte sich in der Kärntner Straße im 1. Bezirk an. Ab den 1860er Jahren durfte der Hersteller für geschliffenes und graviertes Glas dann auch das Gütesiegel „k.u.k Hofglaser und Hofglashändler“ tragen und die Familie verschrieb sich der Unterstützung für avantgardistischer Künstler, die bis heute im Ausstellungsraum und im Glasmuseum des Geschäftslokales allgegenwärtig sind.

Die Teilnahme an Weltausstellungen, div. Kunstgewerbe- und Museumsausstellungen (u.a. im MAK) und auch die Gründung eines Werkstättenbetriebes zur Herstellung von zeitgenössischen Beleuchtungskörpern, brachten auch internationale Aufmerksamkeit. So stammen u.a. die Luster in der Metropolitan Opera in New York vom Wiener Traditionsbetrieb, der auch Glasstudios in Stoob (Bgld) und Baden (NÖ) betreibt.

Auf Anfrage finden durch Mitglieder der Familie in sechster Generation auch Führungen durch die umfangreiche und exklusive Sammlung der Wiener Werkstätte und die Vermittlung von Techniken der Glasherstellung mit anschließender Verkostung aus Lobmayr-Gläsern statt.

Donau-Oder-Kanal

Der Donau-Oder-Kanal am Stadtrand Wiens bei der Lobau ist ein letztlich gescheitertes Projekt zur Errichtung einer Wasserstraße um die Donau mit der Oder zu verbinden. Von dem ursprünglich in Österreich geplanten 40km langen Kanal wurden in den 1930er Jahren nur die Anfangstücke – ausgehend vom Tanklager Wien – mit rd. 2,3 km Länge realisiert und dienen heute als Fischrevier und Badeseen für die Anrainer.

Ideen, durchgehende europäische Wasserstraßen für den Gütertransport herzustellen, entstanden schon im Spätmittelalter, erste konkrete Pläne dann im 18. und 19. Jh. mit dem Aufkommen der Industrialisierung. Anfang des 20. Jh. dann ein Beschluss zur Planung und Errichtung, der ab 1910 baureif war, und durch den WWI gestoppt wurde. Unter den Nazis begann dann ab 1939 tatsächlich die Errichtung eines 90m breiten Hafenbeckens und von 4 Kanalstücken (DOK I-IV), die heute größtenteils in Niederösterreich liegen.

Im späten 20. Jh. wieder aufgekommene Überlegungen zum Weiterbau wurden schließlich aus ökologischen Gründen verworfen. Die Verdunstung des Oberflächenwassers führt zur Absenkung des Grundwasserspiegels und für die vollständige Realisierung wären massive negative Auswirkungen auf bestehende Naturschutzgebiete zu befürchten.

Porzellanmanufaktur Augarten

Die Porzellanmanufaktur Augarten wurde in Fortsetzung der 1864 geschlossenen k.k. Porzellanmanufaktur im Jahr 1923 neu gegründet. Das Gebäude beherbergt heute einen Shop und ein Museum, in dem die Geschichte der Porzellanherstellung in Wien, beginnend mit einem von Kaiser Karl VI. 1718 vergebenen Patent, gezeigt wird. Weiter werden die Herstellungsweise, die teils historischen Dekors und herausragende Objekte der Produktpalette unterschiedlicher Stilepochen präsentiert.

Karl-Seitz-Hof

Der 1933 fertiggestellte Karl-Seitz-Hof im Stadtteil Jedlesee in Floridsdorf gilt als einer der architektonisch bedeutendsten Gemeindebauten der Stadt Wien. Hubert Gessner errichtete die Anlage in typischer Superblock-Bauweise mit einer markanten Mittelfront, einer Vielzahl von Innenhöfen und gestaffelt errichteten Türmen.

Der ursprünglich als „Gartenstadt Jedlesee“ mit mehr als 2.500 Wohnungen (heute rd. 1.700) ausgestattete Komplex war auch Schauplatz des Bürgerkrieges im Februar 1934 und wurde 1951 nach dem Wiener Bürgermeister und ersten österr. Staatsoberhaupt Karl Seitz benannt, dem auch das zentrale Denkmal im Ehrenhof gewidmet ist.

Kaiser Karl IV. und Königin Blanca von Valois

Die Darstellungen von Kaiser Karl IV. und seiner ersten Ehefrau Königin Blanca von Valois befinden sich am Südturm des Stephansdom und können im Unteren Belvedere im Original besichtigt werden. Zur Betonung der dynastischen Repräsentationsfunktion ließ Herzog Rudolf IV. („der Stifter“) diese gotischen Meisterwerke – die sog. Fürstenfiguren – anfertigen.

Die Künstler aus dem 14. Jhdt. sind zwar unbekannt, doch die Statuen sind aus einem Guss und beeindrucken durch eleganten Hüftschwung. Die Löwen, auf denen sie stehen, repräsentierten ihre Macht.Die beiden Darstellungen von Kaiser Karl IV. und seiner ersten Ehefrau Königin Blanca von Valois befinden sich am Südturm des Stephansdom und können im Unteren Belvedere im Original besichtigt werden.

Wasserbehälter Hackenberg

Der Wasserbehälter in Wien Döbling – gemeinsam mit der 2ten Wiener Hochquellenwasserleitung 1910 in Betrieb genommen – stellt mit dem neuromanisch-secessionistischen Baustil bis heute ein außergewöhnliches Beispiel für die Übertragung von Repräsentationsarchitektur auf einen Nutzbau dar. Mit 11.800 m3 Fassungsvolumen ist die Anlage bis heute Teil der Wr. Wasserversorgung und ein beliebtes Ausflugsziel am Hackenberg

Alliiertenhof

Der Alliiertenhof, 1897 für den Textilindustriellen Julius Leon von Wernburg errichtet, ersetzte das vorher dort befindliche Gebäude „Zu den drei Allierten“. Der Name nimmt Bezug auf den feierlichen Einzug der 3 Kaiser Franz I., Friedrich Wilhelm III. von Preußen und dem russischen Zaren Alexander I. anlässlich der Eröffnung des Wiener Kongress am 25.September 1814 in Wien. Zur Erinnerung entdeckt man im 1. Obergeschoss bis heute das gut sichtbare Relief der alliierten Herrscher.

Das Bauwerk – errichtet vom in Wien vielbeschäftigten Architekten Ludwig Tischler – besticht durch eine auffällig gegliederte Fassade in Form von Erkern und Balkons. Eine ursprünglich vorhandene Kuppel – heute durch eine Metallkonstruktion angedeutet – und die prominente Lage machen den Alliiertenhof zum echten Eye-Catcher in der Leopoldstadt.

Wasserturm in Floridsdorf

Der Wasserturm in Wien-Floridsdorf ist Teil der 1905 errichteten Traktorenfabrik der Industriellen Nathaniel Clayton und Josef Shuttleworth. Am Fabriksgelände wurden bis 1944 Landmaschinen produziert, die Anlage 1944/45 dann aber durch 2 Bombentreffer schwer beschädigt und 1968 von der Elin-Union übernommen. Neben dem wahrzeichenhaften Wasserturm erinnert heute nur noch das ehemalige Maschinenmagazin von 1913 (heute genutzt als Coworking Space „creativ cluster Floridsdorf“) an die Industrieanlage.

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