Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering

Der Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering im 10. Bezirk, an der Rückseite des Zentralfriedhofs, wurde 1983 nach 5jähriger Bauzeit schrittweise in Betrieb genommen und ist mit seiner aus 15 Gleisen bestehenden Einfahrgruppe und 48 Gleisen zur Reihung der Güterwagen der größte Verschiebebahnhof Österreichs.

Über einen Abrollberg werden Güterzüge mit bis zu 6.100 Wagen täglich auf das 120km lange Gleisnetz zerlegt, neugebildet und über 10 Gleise der Ausfahrgruppe zu den Bestimmungsorten weitergeführt. Nach dem Anrücken werden die Wagen entkuppelt und rollen dann wie von Geisterhand und nur durch in den Gleisen integrierten Bremselementen verzögert in die Richtungsgruppe.

Am Gelände befindet sich auch ein Stromumformer, der rd. 1/7 des österreichweit benötigten Bahnstrom bereitstellt.

Projekt 2 für Erste Campus

Am Wiedner Gürtel im 4. Bezirk zeigt sich ein Kunstprojekt der Erste Bank, die gegenüber des 2015 eröffneten Erste Campus unter dem Motto „Der Canaletto Blick“ Künstler zur Gestaltung der dort befindlichen Häuserzeile nahe dem Belvedere eingeladen hatten.

Schließlich setzte sich das „Projekt 2 für Erste Campus“ des in Wien lebenden Schweizer Künstlers Marcus Geiger durch, die Fassaden in den Pastellfarben der Euro-Banknoten zu gestalten. Die Übertragung der Farben auf Architektur erinnert an die Gestaltung der Banknoten selbst, die ihrerseits symbolhafte Abbildungen von archetypischen Bauwerken beinhalten.

Der 1957 geborene Künstler, Absolvent der Akademie für bild. Kunst in der Meisterklasse Bühnenbild, ist bekannt für Projekte im (halb-)öffentlichen Raum, die auch schon in div. Ausstellungen u.a. in Wien, Zürich, München oder Ljubljana zu sehen waren.

Tipp: Am 19.02. findet wieder der Welttag der Fremdenführer statt, wo ich ab ca. 12:00h auch eine Tour Rund um den Hauptbahnhof machen werde – Anmeldung www.guides-in-vienna.at/welttag/fuehrungen/

Palais Rasumofsky

Das Gartenpalais Rasumofsky im 3. Bezirk von 1806 erinnert an Fürst Andrei Kirillowitsch Rasumowski, der als russischer Gesandter am Wiener Hof eine wichtige diplomatische Rolle spielte und gilt als das bedeutendste klassizistische Palais in Wien. Gerade, während im Zuge des Wiener Kongress 1814/1815 die Neuordnung Europas verhandelt wurde, brannte ein Teil des Gebäudes samt wertvoller Kunstschätze ab, und wurde in vereinfachter Form wieder aufgebaut.

Rund 20 Jahre später, nach dem Tod des Kunstsammlers, Mäzen (u.a. von Beethoven) und Diplomaten, wurde das Anwesen von Fürst Alois II. Lichtenstein übernommen. Ab 1873 dann in Staatsbesitz wurde es u.a. auch als Standort der geologischen Bundesanstalt genutzt, später Teile des Grundstücks abgetrennt und verbaut, Anfang der 2000er Jahre in Privatbesitz verkauft und saniert.

Hofarchitekt Louis Montoyer, der auch am Umbau der Albertina und bei Ausbauten in der Hofburg tätig war, errichtete nicht nur den mächtigen Portikus an der Gartenseite mit ionischen Säulen, sondern auch einen repräsentativen Festsaal (der nicht öffentlich zugänglich ist) und die ehemals ausgedehnten Wirtschaftsgebäude und Stallungen. Dort befand sich in der Zwischenkriegszeit auch der Wohnsitz des bedeutenden österr. Schriftstellers Robert Musil.

Schottenaltar

Das zentrale Highlight im Museum im Schottenstift bildet der spätgotische Wiener Schottenaltar, der zwischen 1469 und 1475 vom Meister des Wiener Schottenaltars geschaffen wurde. Da der oder die Künstler (verm. aus Nürnberg kommend) namentlich unbekannt sind, wird diese Bezeichnung gewählt.

Der geöffnete Flügelalter (=Sonntagsseite), ursprünglich für den Chor der Schottenkirche angefertigt, zeigt einen Marienzyklus in 13 Szenen, 3 Tafeln sind nicht mehr vorhanden, 2 Tafeln sind im Original im Belvedere zu besichtigen und werden als Kopie gezeigt. Im geschlossenen Zustand (=Werktagsseite) zeigt sich ein Passionszyklus.

Die Flügelbilder zählen aufgrund der Qualität der Ausführung zu den bedeutendsten mittelalterlichen Kunstwerken Wiens. Besonders erwähnenswert ist die Tafel „Flucht nach Ägypten“ mit einer originalgetreuen Darstellung Wiens im 15. Jh., ungewöhnlicherweise sogar mit Sternenhimmel.

Interesse den Altar mit den historischen Gebäuden genauer zu betrachten? Auf Anfrage biete ich gerne eine Führung in dieses einzigartige Museum Wiens an!

Nestroyhof

Der Nestroyhof von 1898 im 2. Bezirk nach Plänen von Oskar Marmorek im Jugendstil wurde als (im heutigen Sinne hochmodernes) Multifunktionsgebäude für Geschäfte, Theater, Filmvorführungen, Büros und Wohnungen für seinen Schwiegervater Julius Schwarz errichtet und diente, auch ob seiner Lage, als Treffpunkt für jüdische Kultur in Wien.

Als Wegbegleiter von Theodor Herzl und bekennender Zionist wurde Marmorek als Ausstellungsarchitekt bekannt und gestaltete auch das bekannte (und später zerstörte) Vergnügungsviertel „Venedig in Wien“ im Prater. Wenige Jahre später entstand dann auch sein heute bekanntestes Bauwerk, der Rüdigerhof an der Rechten Wienzeile. Bis heute erinnern eine Reihe von Mietshäusern, Villen und auch der von ihm umgestaltete und beleuchtete Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz an den Architekten.

Trotz einer nicht unumstrittenen Restitution in den 1950er Jahren und ob privater und städtischer Initiativen existieren heute im Erdgeschoss wieder Kultureinrichtungen, insb. das „Theater Nestroyhof Hamakom“ und erinnern an die ehemals dort befindlichen Nestroy-Säle mit hochkarätigem Kulturprogramm bis in die Zwischenkriegszeit.

Glasmosaik Hugo von Hofmannsthal

Nahe dem barocken Hofmannsthal-Schlössl in der Kaltenleutgebner Straße im 23. Bezirk zeigt das an einem Gemeindebau angebrachte Glasmosaik „Gestalten aus den Werken Hugo von Hofmannsthals“ von Hermine Aichenegg von 1956 die Lebensdaten und Motive bekannter Werke des österr. Schriftstellers.
Seine Nachdichtungen griechischer Tragödien, Erzählungen und Essays gehören, genauso wie seine Lustspiele, zu den wertvollsten Beiträgen österreichischer Dichtkunst.

Die 2007 verstorbene Malerin Hermine Aichenegg gilt als zu Unrecht vergessene Vertreterin der Wiener Moderne im Aufbruch des Nachkriegswiens der 1950er Jahre. Neben zahlreichen Öl- und Papierarbeiten sind ihre Wandmalereien im öffentlichen Raum in Wien, Eisenstadt und Perchtoldsdorf zu entdecken.

Palais Kinsky

Eines der bedeutendsten Barockpalais Wiens – das Palais Kinsky – erbaut von Johann Lucas von Hildebrandt für den Feldmarschall Wirich Philipp von und zu Daun wurde 1719 fertiggestellt. Nach div. Besitzerwechseln wurde es 1790 von Rosa Gräfin von Kinsky übernommen und ist heute im Besitz der vom Billa-Gründer Karl Wlaschek hinterlassenen Stiftung und beherbergt auch das für ihn dort errichtete Mausoleum.

Hinter der stilbildend dekorierten Fassade mit an römischem Vorbild orientierten Portal befindet das bemerkenswerte Treppenhaus als optischer Rahmen für das Deckenfresko, welches die Verherrlichung des Grafen Daun zeigt. Daun war u.a. an wichtigen Schlachten im span. Erbfolgekrieg beteiligt, später Nachfolger von Prinz Eugen und Vater von Leopold Daun, dem Feldherrn unter Maria Theresia im 7jährigen Krieg.

Das böhmische Adelsgeschlecht Kinsky war bis 1945/1948 umfangreicher Immobilienbesitzer im heutigen Tschechien und brachte eine Vielzahl bedeutender Frauen und Männer in militärischer und politischer Funktion hervor, insb. auch die Friedensnobelpreisträgerin v. 1905 Bertha von Suttner.

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