Dorotheum Favoriten

In der denkmalgeschützten Außenstelle des Auktionshauses Dorotheum im 10. Bezirk von 1929 nach Plänen des Arch. Michael Rosenauer finden neben wöchentlichen Auktionen auch Sonderauktionen zum Thema „historische Unterhaltungstechnik“ statt.

Der 3zonig aufgebaute, kubistisch-blockhafte Stahlbeton-Bau zeigt schlitzartige, geschoßübergreifende Dreifenstergruppen und beherbergt im 1. Stock einen repräsentativen Versteigerungssaal.

Der neuen Materialien und Konstruktionstechniken aufgeschlossene Rosenauer wurde 1884 in Wels geboren und studierte – neben einer künstlerischen Ausbildung – in Wien auch bei Karl König und Max Ferstel. Bereits vor Fertigstellung des Dorotheums verlegte er seine Tätigkeit nach London und lieferte Beiträge zur Revitalisierung von Slums und im sozialen Wohnbau, später plante er Wohnbauten in eleganten Londoner Bezirken. Nach einem Aufenthalt in den USA kehrte er nach London zurück und plante u.a., den 1953 eröffneten Verwaltungsbau des Time-Life-Konzerns mit bekannten Plastiken von Henry Moore an der Fassade.

Domenig-Haus

Das nach dem Arch. Günther Domenig benannte Domenig-Haus im 10. Bezirk von 1979 gilt als ein Hauptwerk der avantgardistischen „Grazer Schule“, einer Strömung der 2ten Hälfte des 20. Jh. mit eindrucksvollen Kubaturen und Fassaden. Ursprünglich als Bankgebäude für die ehem. Zentralsparkasse (heute Bank Austria) errichtet, fungiert es heute u.a. als Bürogebäude für den Wiener Echo-Verlag.

Das inzwischen denkmalgeschützte „Haus mit dem Knick“ direkt zwischen U-Bahn und Victor-Adler-Markt kennt innen wie außen kaum gerade Linien und und zeigt eine für Wien ungewöhnliche, skulptural-expressive selbsttragende Fassade aus Nirosta-Platten, die wie Schuppen oder Adern zwischen den Nachbarhäusern eingequetscht scheint.. v. 10:00-16:00h findet heuer auch wieder der „Tag der Fremdenführer“ mit kostenlosen Führungen und Vorträgen zum Thema „150 Jahre Favoriten“ statt, wo u.a. auch das Domenig-Haus vorgestellt wird.

Umspannwerk Favoriten

Bei dem direkt hinter dem Hautbahnhof im 10. Bezirk gelegenen Umspannwerk Favoriten von 1931, handelt es sich um einen monumentalen Zweckbau der städtischen E-Werke im roten Wien, wohl durch die konstruktivistische Industriearchitektur der sowjetischen Oktoberrevolution beeinflusst.

Die österr. Arch. Eugen Kastner und Fritz Waage gruppieren massige, rechtwinkelige und runde Baukörper auf dem dreieckigen Zwickel-Grundstück zu einem schiffsähnlichen Gebäude. Der immer noch in Betrieb befindliche Industriebau wurde bis vor einem Umbau 1999/2000 auch als Steuerstelle für die Stromversorgung im Süden Wiens und darüber hinaus genutzt.

Ob der doch düsteren und menschenleeren Anmutung wird der Ort auch gerne als Gefängniskulisse in Spielfilmen genutzt.

Markuslöwe im Hauptbahnhof

Der geflügelte Markuslöwe nach venezianischem Vorbild wurde erstmals 1869 im prunkvollen Südbahnhof von Wilhelm Flattich gemeinsam mit 7 anderen Löwen an der Dachkante aufgestellt. Seit 2014 ist er nun auch im neuen Hauptbahnhof in restauriertem Zustand als Wahrzeichen beim Haupteingang wieder zu sehen.

Die vom Bildhauer Franz Melnitzky hergestellten Figuren waren wohl eine Anspielung auf den Anspruch Österreichs auf Venedig, welches beim Wiener Kongress als „Lombardo-venetianischen Königreich“ an Österreich gefallen war, aber dann im Zuge der italienischen Vereinigungsbewegung 1866 wieder abgetreten werden musste. Im WWII wurden Süd- und Ostbahnhof dann erheblich beschädigt, sechs der acht „Markuslöwen“ waren zerstört. Im 1960 abgeschlossenen Neubau der nun baulich zusammengelegten Bahnhöfe wurde dann als Reminiszenz an die Zeiten, als sich Österreich noch bis an die Adria erstreckte, in der unteren Kassenhalle wieder einer der „Markuslöwen“ präsentiert. Der zweite unzerstört gebliebenen Markuslöwe befindet sich heute in der Nähe des ehemaligen Kaiserbahnhofs in Laxenburg.

Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering

Der Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering im 10. Bezirk, an der Rückseite des Zentralfriedhofs, wurde 1983 nach 5jähriger Bauzeit schrittweise in Betrieb genommen und ist mit seiner aus 15 Gleisen bestehenden Einfahrgruppe und 48 Gleisen zur Reihung der Güterwagen der größte Verschiebebahnhof Österreichs.

Über einen Abrollberg werden Güterzüge mit bis zu 6.100 Wagen täglich auf das 120km lange Gleisnetz zerlegt, neugebildet und über 10 Gleise der Ausfahrgruppe zu den Bestimmungsorten weitergeführt. Nach dem Anrücken werden die Wagen entkuppelt und rollen dann wie von Geisterhand und nur durch in den Gleisen integrierten Bremselementen verzögert in die Richtungsgruppe.

Am Gelände befindet sich auch ein Stromumformer, der rd. 1/7 des österreichweit benötigten Bahnstrom bereitstellt.

Wien Hauptbahnhof

Der Bahnhof „Wien Hauptbahnhof“ im 10. Bezirk wurde am Gelände des ehem. Südbahnhofs errichtet und nach etappenweiser Inbetriebnahme und fast 20 jährigen Vorarbeiten im Oktober 2014 offiziell eröffnet. Im damit inzwischen größten Bahnhof Österreichs mit 16 Bahnsteiggleisen und rd. 20.000m2 Geschäftsflächen werden täglich über 1000 Züge mit rd. 270.000 Fahrgästen abgefertigt.

Mit dem vom Schweizer Architekten Theo Hotz und Partnern realisierten Entwurf eines lang gestreckten Rautendachs mit versetzten Trapezflächen verfügt die Stadt erstmals über einen Verkehrsknotenpunkt für sämtliche Fernverkehrszüge mit U- und S-Bahn-Anschluss. Zentrale Voraussetzung für den Bahnhof war auch die Errichtung des 9,4 km langen Lainzer Tunnels, über den die Westbahnstrecke seit 2012 angebunden wird.

Rund um das 50ha große Bahnhofsgelände entstanden eine Vielzahl neuer Infrastruktureinrichtungen und, mit dem Quartier Belvedere und dem Sonnwendviertel, 2 neue Stadtteile.

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