Meinl-Haus

Das Meinl-Haus in der Inneren Stadt am Fleischmarkt 7 wurde 1899 nach einem Entwurf von Max Kropf als Handelshaus für Julius Meinl errichtet. Das mit Putzfassade und neoklassizistischem Dekor von Wilhelm Hejda ausgestattete Gebäude zeigt, bezugnehmend auf den Kaffeehandel, Stuckreliefs mit den Wappen der Städte Hamburg, Triest und London sowie ein verziertes Gitter mit der Inschrift „Julius Meinl Kaffee Import“.

Im Geschäft seines Vaters, begann hier auch die Karriere von Julius Meinl II. (1869-1944) und der Aufstieg zum größten Lebensmittelhändler der Monarchie.

Bemerkenswert auch die im Hauseingang angebrachte Gedenktafel für Billy Wilder. Der berühmte Drehbuchautor, Regisseur und 6-fache Oscargewinner lebte dort während seiner Schulzeit (im Privatgymnasium Juranek im 8. Bezirk). Zeitweise ging er dabei in die gleiche Klasse wie der spätere Filmregisseur Fred Zinnemann (5 Oscars), den er in Hollywood wieder traf und zeitlebens mit ihm befreundet war.

Hufschmiedhaus

Das Hufschmiedhaus an der Ecke Neuer Markt – Kupferschmiedgasse – Seilergasse im 1. Bezirk von 1784 wurde zwar 1967 vom österr. Arch. Georg Lippert neu erbaut, die für den Josephinischen Stil so typischen glatten Fassaden mit schlichten Fenstern blieben aber glücklicherweise erhalten.

Diese auch als Plattenstil oder Josephinischer Barock bezeichnete Stilrichtung zeigt mit seiner nüchternen, strengen Gliederung exemplarisch den Übergang zum Klassizismus und repräsentiert neben der Ablöse des Theresianischen Spätbarocks auch die neuen politischen Verhältnisse des aufgeklärten Absolutismus unter Kaiser Josef II.

Ab Ende d. 19. Jh. beherbergt das Gebäude ein Privatkrankenhaus, seit 1985 befindet sich im Erdgeschoss die Stadtfiliale der rd. 10 Jahre zuvor, anlässlich der Errichtung des Oberlaaer Kurzentrums mit Kurpark, gegründeten Kurkonditorei Oberlaa.

Befreiung-der-Quelle-Brunnen

Der Befreiung-der-Quelle-Brunnen als einer von 6 Brunnen im Stadtpark im 1. Bezirk von 1903 zeigt zwei männliche Riesenfiguren die sich darum bemühen, einen Felsbrocken anzuheben, der den Wasseraustritt einer Quelle behindert. Aus einem dabei bereits entstandenen Spalt fließt das Wasser in ein tiefer gelegenes ovales Wasserbecken, zwischen der Figurengruppe und dem Brunnenbecken befindet sich ein gestalteter „Naturfelsen“.

Der vom Hagebund-Künstler Josef Heu gestaltete Brunnen aus Leithakalk ist Teil einer Stiegenanlage zur tiefer liegenden Wienflusspromenade ggüber der bereits im 3. Bezirk liegenden Meierei und wurde von der Stadt Wien anlässlich der VIII. Frühjahrsausstellung angekauft.

Mozart-Denkmal

Das vom Bildhauer Viktor Tilgner und Arch. Carl König geschaffene Denkmal für Wolfgang Amadeus Mozart wurde fünf Tage nach Tilgners Tod am 21. April 1896 auf dem Albertinaplatz enthüllt. Schon bald nach der Enthüllung gab es Stimmen für eine Veränderung des Standorts, nach Bombenschäden im WWII wurde es dann schließlich 1953 in den Burggarten verlagert.

Das späthistoristische Standbild aus Laaser Marmor – einem harten, widerstandsfähigen und wetterbeständigen Marmor aus Südtirol – zeigt den Komponisten mit Notenpult auf einem 3stufigen Sockel mit als Klaviatur ausgebildeter Oberkante und bronzenen Instrumenten und Lorbeerkranz, flankiert von musizierenden Engeln.

Darunter wird auf einem Flachrelief die Einladung und das Erscheinen des Steinernen Gastes aus der Oper “Don Giovanni” dargestellt, ein Hinweis auf die Eröffnungsvorstellung der Wiener Staatsoper 1869. Rückseitig ist der sechsjährige Komponist am Klavier im Kreis seiner Familie mit Vater Leopold mit der Geige und seine Schwester Nannerl singend dargestellt.

Reiterstatue Kaiser Joseph II.

Die Reiterstatue von Kaiser Joseph II. von 1807 am Josefplatz im 1. Bez. wurde von seinem Neffen Kaiser Franz II./I beim Bildhauer Franz Anton Zauner in Auftrag gegeben und ist der röm. Statue des Marc Aurel am Kapitol im Konservatorenpalast in Rom nachempfunden. Neben der vorbildhaften Stilistik des Vorbilds spielt der röm. Kaiser auch inhaltlich in Wien eine Rolle, soll er doch bei Wien verstorben sein.

Der Bronzeguss wurde in der kaiserlichen Kanonengießerei auf der Wieden gegossen und galt zu jener Zeit als der größte Guss außerhalb Frankreichs. Die Statue steht auf einem Sockel aus poliertem Mauthausner Granit, der Reliefs und Medaillons mit Szenen des Handels und des Ackerbaus zeigt.

Ein Modell der Statue von 1797 befindet sich im Schönbrunner Schlosspark.

Grillparzerdenkmal

Das Grillparzerdenkmal von Carl Kundmann (Figuren), Rudolf Weyr (Reliefs) und Carl Hasenauser (Architektur) im Volksgarten im 1. Bezirk wurde 1889, rd 17 Jahre nach dem Tod des 81jährigen, enthüllt. Es zeigt den berühmten österr. Dramatiker des 19. Jh. gemeinsam mit Szenen seiner literarischen Werke (Links: Die Ahnfrau, Der Traum ein Leben, König Ottokars Glück und Ende
Rechts: Sappho, Medea, Des Meeres und der Liebe Wellen).

Grillparzer war von 1813-1856 auch als Staatsdiener beschäftigt. Trotzdem es damals üblich war, als Praktikant 12 Jahre auf das erste Salär zu warten, ging es bei ihm schneller, seine erste Gehaltszahlung wurde ihm schon nach vier Jahren ausgefolgt. Als kleiner Beamter in der Hofkammer feierte er seine frühen schriftstellerischen Erfolge, später im Finanzministerium war er bereits ein berühmter Dichter und wurde Direktor des Hofkammerarchives.

Grillparzer hat, wie manch andere Größe, ständig seine Unterkünfte gewechselt. Musste er in seiner Jugend mit der früh verwitweten verarmten Mutter von einer armseligen Behausung in die nächste ziehen, so waren später innere Unruhe, Unausgeglichenheit und schweren Depressionen für viele Ortswechsel die Ursache.

Lessingdenkmal

Rund 25 Jahre nach der Bildung eines prominenten Komitees wurde das Lessingdenkmal am Judenplatz im 1. Bezirk am 15.06.1935 erstmals enthüllt. Der Wiener Bildhauer Siegfried Charoux zeichnet für die Bronzeskulptur auf kubischem Steinsockel verantwortlich, bekannt u.a. auch durch das Suttnerdenkmal beim gleichnamigen Hof und weiten Denkmälern, oft in Gemeindebauten.

Nur 4 Jahre später wurde das Denkmal des berühmten Dramatikers und Vertreters der deutschen Aufklärung, welches wohl auch an sein Hauptwerk „Nathan der Weise“ erinnert, von den Nazis demontiert und für Rüstungszwecke eingeschmolzen. Im Mai 1968 fand dann die Enthüllung einer vom inzwischen aus der Emigration heim gekehrten Künstler wieder geschaffenen Skulptur statt, bevor diese dann im Okt. 1981 am heutigen Standort neuerlich enthüllt wurde.

Die Erinnerung an die Ringparabel mit dem Appell an den Toleranzgedanken, direkt gegenüber des Eingangs zum jüdischen Museum und dem Holocaust-Denkmal, könnte aktueller nicht sein.

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Albertina Museum

Das Kunstmuseum Albertina im 1. Bezirk zählt zu den bedeutendsten und umfangreichsten grafischen Sammlungen der Welt. Die 1776 von Herzog Albert von Sachsen-Teschen und seiner Gemahlin Ehzg. Marie Christine gegründete Sammlung wurde 1792 in das heutige Palais Erzherzog Albrecht gebracht, welches dann auch als Residenz der Familie genutzt wurde.

Dies galt in weiterer Folge auch für den Adoptivsohn Ehzg. Karl („Sieger von Aspern“ gegen Napoleon), seinen Sohn Ehzg. Albrecht (dem später auch das Reiterdenkmal auf der Rampe gewidmet wurde) und wiederum dessen Adoptivsohn Ehzg. Karl Ferdinand, der das Palais bis zum Ende der Monarchie 1918 bewohnte.

Weitere Infos zur Geschichte des Palais und der Sammlung erläutere ich gerne im Rahmen einer Führung durch die im Zuge einer Generalsanierung 2003 wieder hergestellten Prunkräume und Besichtigung einer aktuellen Ausstellung bzw. der seit 2007 ebenfalls dort beheimateten Sammlung Batliner.

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