Blick von der Libelle am Dach des Leopold-Museums auf den großen Hof im Museumsquartier, den ehem. Hofstallungen, anlässlich der Eröffnung des ImPulsTanz-Festivals.
Die ohne Eintritt zugängliche Eröffnungsperformance kam von Amala Dianor/Kaplan mit ihrer faszinierenden Performance LEVEL UP.
Am 10. Juni 2025 fand in der Leopoldstadt die Neueröffnung der Praterateliers in den für die Weltausstellung 1873 errichteten Pavillons statt. Heute zählen sie zu den einzigen erhaltenen Bauten der damals monumental errichteten Anlagen. Kaiser Franz Josef selbst genehmigte aus pragmatischen Gründen die Nachnutzung als Bildhauerateliers, durch den Bau der Ringstraße bestand hohe Nachfrage nach Bauplastik.
Neben dem bedeutenden Anton Hanak im frühen 20. Jh. arbeiteten nach dem WWII dort u.a. auch Karl Prantl, Alfred Hrdlicka, Oswald Oberhuber und Bruno Gironcoli. Heute befindet sich im mit EU-Mitteln sanierten, denkmalgeschützten Südpavillon das int. Residenceprogramm PART und beherbergt neben 16 Ateliers für lokale und internationale Künstler·innen, Kurator·innen oder Forscher·innen auch eine multifunktionale Ausstellungshalle und die „Bar des Amateurs“.
Zum Auftakt wurden neben Einblicke in die Ateliers auch Werke der tschechischen Bildhauerin Anna Hulačová unter dem Titel „hungry harvest“ gezeigt, eine Installation aus frei stehenden Betonskulpturen die u.a. abstrahierten Figuren und technischen Apparate zeigen.
Das Haus Wittgenstein, gebaut nach den Plänen von Paul Engelmann und Ludwig Wittgenstein, wurde von Ludwigs Schwester Margaret Stonborough-Wittgenstein beauftragt und 1928 fertiggestellt. Seit 1975 befindet sich darin das bulgarische Kulturinstitut.
Obwohl die Villa inzwischen recht baufällig ist und das umgebende Gartengrundstück deutlich verkleinert wurde, fasziniert der freistehende und aus kubischen Blöcken gefügte puristische Bau bis heute.
Die radikal funktionalistische Formgebung, die für die Auftraggeberin mit ihrem Bruder konfliktreiche (und teure) Entstehungsgeschichte und die ungewöhnliche Lage in der Kundmanngasse im 3. Bezirk verleihen dem Gebäude bis heute innen wie außen eine unverwechselbare Erscheinung.
Das Neue Schrammeldenkmal im Schrammelpark in Dornbach im 17. Bezirk vom Wiener Bildhauer Eduard Robitschko wurde im Nov. 1967 als Ersatz für den Alszauberbrunnen enthüllt, und zeigt die typischen Musikinstrumente des Schrammel-Quartetts: Kontragitarre, G-Klarinette und Geigen.
Namensgeber für die wohl bekannteste Formation der Wiener Volksmusik sind Johann und Josef Schrammel, die einer Musikerfamilie entstammten und auch eine fundierte musikalische Ausbildung am Konservatorium genossen.
Gemeinsam mit Vater und einem Verwandten traten sie erstmals 1861 (mit 11 und 9 Jahren) in einem Gasthaus in der nördlichsten Stadt Österreichs, in L:itschau, wo sie auch aufgewachsen sind, als Musikanten auf. Beide Musiker starben aber jung, jew. mit 43 Jahren.
Bis nach Floridsdorf reichen die Ausläufer des 358m hohen Bisambergs nordwestlich der gleichnamigen Gemeinde in NÖ. Ein Rundblick zeigt südlich das Stadtgebiet, im Westen das Stift Klosterneuburg und den Leopoldsberg, der gemeinsam mit dem Bisamberg die sog. Wiener Pforte, einem Durchbruch der Donau in das Wiener Becken, bildet.
An der über den Stadtwanderweg 5 gut erreichbaren höchsten Ergebung des größtenteils unter Landschaftsschutz gestellten Berges, findet man die Elisabethsäule im Gedenken an die ein Jahr zuvor ermordete Kaiserin Elisabeth.
Schon unter den Habsburger wurde das Gelände militärisch befestigt, spielte aber in den Kriegen des 19. und 20. Jh. militärisch keine wichtige Rolle. Bekannt ist der Bisamberg auch für Artenreichtum und seltene Pflanzenarten. Auch rd. 730 Schmetterlings- und rd. 400 Bienenarten zeigen die bemerkenswerte Diversität am Rande der Stadt.
Die bewegte Geschichte des Palais Auersperg im 8. Bezirk beginnt 1710 mit der Eröffnung des von Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt geplanten Domizils für Hieronymus Capece de Rofrano. Er war Generalpostmeister und Mitglied des spanischen Rates unter Kaiser Karl VI, höchste Instanz für Gebiete in Neapel, Mailand und Sardinien.
Die endgültige Fertigstellung erlebte er aber nicht mehr. Dies war seinem Sohn Peter vorbehalten, der als bekannter Jüngling des Gesellschaftslebens auch das Vorbild für Oktavian Rofrano in der Oper „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss und Libretto von Hugo von Hofmannsthal sein soll. Nach dessen frühen Tod übernahm 1777 Johann Adam Fürst Auersperg – ein Vertrauter Maria Theresias – das Barockpalais.
Trotz einer Vielzahl von späteren Besitzerwechsel wird das Palais bis heute als Ort für vielfältige Feste und Veranstaltungen gerne gentutzt, 1954 wurde das Palais auch noch vom österr. Arch. Oswald Haerdtl erweitert.
Die durch seine realitätsnahe Darstellung beeindruckende Bronzebüste von Wolfgang Amadeus Mozart vom Bildhauer Johann Baptist Feßler von 1849 wurde vom Kunstmäzen und Großhändler Pietro di Galvagni für eine Gedenkstätte im Neubau in der Rauhensteingasse – dem ein Jahr vorher fertiggestellten Mozarthof – beauftragt.
Eine Gedenktafel am Sockel erinnert daran, dass Mozart im heute nebenliegenden Vorgängergebäude 1791, in einem dort angemieteten Ecktrakt, verstarb. Es war der letzte seiner 12 unterschiedlichen Wohnsitze in Wien, zu Beginn vor seiner Trauung war Mozart noch zur Untermiete.
Heute befindet sich die Büste im Eingangsbereich von „Mythos Mozart“, eine multimediale Darstellung Mozarts Zeit geleitet durch die auch dort entstandenen Kompositionen „Die Zauberflöte“ und das Requiem.
Das neugotische Mausoleum von Moritz und Wilhelmine von Montléart im Schlosspark am Gallitzinberg im 16. Bezirk erinnert an die französische Adelsfamilie Montléart, die sich zu Beginn d. 19. Jh. in Wien niedergelassen hatte. Ausgangspunkt war Jules Maximilien Thibaut, Prince de Montléart, Marquis de Rumont, der 1824 ein dort befindliches Schloss (Vorgängerbau) erworben hatte. Nach seinem Tod fiel das Anwesen an seinen Sohn Moritz, der mit der Philanthropin Wilhelmine geb. Fitzgerald aus Irland verheiratet war.
Wilhelmine übernahm das Anwesen, ließ die Grabkapelle errichten und trotz ihres zurückgezogenen Lebens bürgerte sich auch der bis heute gebräuchliche Name „Wilhelminenberg“ ein. Nach einer großzügigen Spende von 300K Kronen zur Errichtung eines Krankenhauses benannte dann man auch das „Wilhelminenspital“ (seit 2020 Klinik Ottakring) nach ihr.
Rechtsberater der Familie war übrigens über Jahrzehnte der Advokat Dr. Cajetan Felder, der in seinen Memoiren viele Einzelheiten über die Montléarts festhielt und ab 1868 als Wiener Bürgermeister wichtige Impulse für die Stadt Wien setzte.
Das Tegetthoff-Denkmal am Praterstern im 2. Bezirk von 1886 von Carl Kundmann und Carl von Hasenauer mit der 3,5m hohen Figur von Wilhelm von Tegetthoff auf einer 16m hohen „Ehrensäule“ aus Marmor auf einem 5m hohen Sockel erinnert an die Siege des Vizeadmiral und Kommandanten der österr.-ung. Kriegsmarine bei den Seegefechten von Lissa und vor Helgoland.
Die später als „Kleiderständer“ verunglimpften 3 Schiffsrümpfe mit der Siegesgöttin Nike als Galionsfigur und von Pferden gezogene Kampffahrzeuge am Sockel sind Referenzen an den Admiral, der bereits 1840 als 13jähriger in die Marine-Kadettenschule eingetreten war und dem insb. durch die Revolution 1848 eine steile Karriere als Seeoffizier beschieden war. Zum Seeheld wurde Tegetthoff durch den Sieg über die italienische Flotte 1866 bei Lissa.
Neben seinen Innovationen und Reformen – oft gegen den Widerstand des Generalstabs – wurde er auch durch die Heimholung von Kaiser Maximilian nach dessen Exekution in Mexiko mit der legendären Novara bekannt und geehrt. Tegetthoff starb bereits 43jährig an einer Lungenentzündung und ist heute in Graz-St. Leonhard bestattet.
Die röm.-kath. Johanneskirche in Unterlaa im 10. Bezirk direkt neben dem Liesingbach gilt als eine der ältesten Kirchen Wiens, stammen doch einige Bauteile aus dem frühen 11. Jh. Insbesondere Lage und Ausrichtung der Steinfundamente lassen bereits auf einen Sakralbau samt nebenliegendem Gutshof aus der Zeit der römischen Besiedelung schließen, die dann wohl auch als Baumaterial für ein erstes Kirchlein genutzt wurden.
Frühchristliche Gräber im Inneren der Kirche sind möglicherweise auch den ersten Priestern zuzurechnen, im 13 Jh. wurde das Gotteshaus dann von den Johannitern (heute Malteserorden), den damaligen Grundherren des Areals, übernommen und dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. Im Zuge der Zweiten Wr. Türkenbelagerung 1683 wurde das immer wieder erweiterte und umgebaute Kirchlein zerstört und kurz danach wieder aufgebaut.
Am Gelände rund um die Kirche befindet sich auch eine Heilig-Grab-Kapelle von 1700 und ein archäologischer Schauraum der vom Bezirksmuseum Favoriten betrieben wird.