Denkmal Antonio Vivaldi

Das Denkmal für Antonio Vivaldi (1678-1741) von 2001 im Votivpark neben der Votivkirche aus Carrara-Marmor vom italienischen Bildhauer Gianni Aricò zeigt eine Figurengruppe mit 3 Musikerinnen, wohl eine Anspielung auf Vivaldis Lehrtätigkeit im „Ospedale della Pietà“ in Venedig, ehemals ein Waisenhaus für Mädchen, wo er der weiblichen Jugend einen Zugang zum Konzertbetrieb ermöglichte.

Davor befindet sich eine schräggestellte Platte mit Metallrelief und einem Portrait des berühmten venezianisch-italienischen Barockkomponisten und Violinisten, der bereits mit 25 Jahren auch zum röm.-kath. Priester geweiht wurde.

Die Initiatoren des Denkmals – der Lions Club Wien und Venedig – wollten neben einem Symbol der Völkerverständigung Italien-Österreich wohl auch an den Umzug des damals aus der Mode gekommenen Vivaldi 1740 nach Wien erinnern, wo er allerdings bereits 10 Monate nach seiner Ankunft, unbeachtet von der Musikwelt, starb und auf dem Bürgerspital-Gottesacker vor der damaligen Stadtmauer am heutigen Karlsplatz begraben wurde, woran auch eine Gedenktafel dort erinnert.

Der Goldene Wagen

Der barocke Goldene Wagen wurde 1738 von Fürst Joseph Wenzel I. von Liechtenstein für seinen offiziellen Einzug als Botschafter Kaiser Karls VI. in Versailles bei dem französischen Konstrukteur Nicolas Pineau beauftragt und kann heute im Gartenpalais Lichtenstein in der Rossau besichtigt werden.

Später fand der Wagen auch eine historisch bedeutende Verwendung: anläßlich der Hochzeit von Josef II. im Okt. 1760 – dem ältesten Sohn der Maria Theresia – hielt der Fürst mit der Braut Isabella von Parma mit dem speziell adaptierten Galawagen in Wien Einzug. Dieser Brautzug mit einem Gefolge von 98 Kutschen der gesamten Hocharistokratie Europas ist auch im Zeremoniensaal im Schloss Schönbrunn im Gemäldezyklus von Martin van Meytens prominent dargestellt.

Die blattvergoldete grand carrosse mit meisterhaft ausgeführten Applikationen, Schnitzereien und Malereien im Typus einer Berline weist auch technische Innovationen auf. Die Konstruktion des Fahrgestells verbesserte die Stabilität und Wendigkeit, die Aufhängung der Kabine mit Lederriemen erhöhte die Kippsicherheit.

Josephinum

Bei dem im Sept. 2022 nach Renovierung wieder eröffneten Josephinum im 9. Bezirk von 1785 handelte es sich urspr. um eine Akademie für Militärärzte für die österr. Armee, insb. im Bereich der med. Chirurgie und Wundversorgung. Der reformfreudige Kaiser Josef II. beauftragte seinen Leibchirurgen Brambilla das Militärsanitätswesen zu reformieren und lies dazu von Isidor Canevale das barock-klassizistische Gebäude errichten.

Das Herzstück der Sammlung bilden die knapp 1.200 anatomischen Wachsmodelle, die zu Ausbildungszwecken in Oberitalien angefertigt wurden, und die man nach sorgfältiger Restaurierung nun wieder in den Originalvitrinen bewundern kann. Neben u.a. bemerkenswerten Ganzkörpermodellen werden auch historische Instrumente und Einblicke in die Geschichte der Medizin gezeigt.

Als Teil der Med.-Universität Wien weist die Statue der griech. Gottheit Hygieia im Ehrenhof bis heute auf einen Ort für Austausch, Lehre und Forschung.

Sigmund Freud Museum

Das seit 1971 existierende Sigmund Freud Museum in der Berggasse 19 ist ein echtes Highlight – sicher auch heute in der langen Nacht der Museen! Im Rahmen des Umbaus mit Wiedereröffnung Mitte 2020 konnte durch Erweiterung der Räumlichkeiten im 1. Stock der Museumsbereich deutlich vergrößert werden und bietet jetzt einen noch besseren Einblick in die Biografie, Familie und Arbeitsweise des Begründers der Psychoanalyse, der 47 Jahre in diesen Räumlichkeiten gelebt und gearbeitet hat.

Neben einer Bibliothek und einem Forschungsinstitut (Sigmund Freud Privatstiftung) gibt es auch Räumlichkeiten für zeitgenössische Kunst und einen gut sortierten Shop.

Gedenkstätte für die in der Shoah ermordeten Jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich

Im rd. 6000m2 großen Ostarrichipark am Otto-Wagner-Platz im 9. Bezirk wurde im Nov. 2021 die „Gedenkstätte für die in der Shoah ermordeten Jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich“ für die rd. 65.000 jüdischen Österreicher·innen, die im Zuge der Shoa ermordet wurden, eröffnet.

Das rd. 20 Jahre davor vom österr.-kanadischen Künstler Kurt Yakov Tutter initiierte Memorial zeigt auf 180 hellen Granitplatten Namenslisten der Opfer, die vom Dokumentationsarchiv des österr. Widerstandes bereitgestellt wurden. Tutter’s Eltern wurden vom NS-Regime im KZ Auschwitz ermordet, er selbst konnte als Kind über Belgien nach Kanada flüchten.

Der Platz entstand nach dem Abriss der bis 1912 dort befindlichen Alser Kaserne und wurde in reduzierter Form 1925 mit dem neoklassizistischen Monumentalbau, heute Sitz der Österr. Nationalbank, bebaut. Der Parknamen bezieht sich auf die älteste überlieferte Namensform Österreichs, Ostarrichi.

Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner