Ausblick Haus des Meeres
Prächtiger Ausblick Richtung Norden und Süden vom Rooftop des Haus des Meeres im 6. Bezirk.
Prächtiger Ausblick Richtung Norden und Süden vom Rooftop des Haus des Meeres im 6. Bezirk.
Die Don Bosco Kirche (Pfarrkirche Neuerdberg) im 3. Bezirk geplant von Robert Kramreiter, wurde nach 4jähriger Bauzeit 1958 am Gelände einer im WWII zerstörten Volksschule eröffnet und bildet mit seiner wohl proportionierten Form mit mächtigem Westwerk ein schönes Beispiel für die Nachkriegsmoderne (Mid-century modern) in Wien.
Die (vermutlich) erste Sichtbetonwand Österreichs mit Betonmaßwerk ausgestattet von Rudolf Szyszkowitz und dem Mittelportal mit Email-Mosaik von Otto Beckmann bilden den Auftakt für den übersichtlich basilikalen Schnitt des Innenraums, reich ausgestattet mit Glasfenstern. Zum Start begrüßt uns eine Statue des 1934 heilig gesprochene ital. Priester und Ordensgründer Giovanni Melchiore Bosco, der sich zeitlebens um benachteiligte Kinder und Jugendliche eingesetzt hat.
Neben der lichtstreuenden Wand mit Glasfenstern von Georg Meistermann beeindrucken insb. der von Hermann Bauch gestaltete Kreuzweg, die Chor-Fenster von Margret Bilger und die „Symbole der Liebe in Form eines Kreuzes“ von Kurt Absolon.
Der Antwerpener Passionsaltar von ca. 1460 im Museum der Votivkirche gilt als das bedeutendste noch erhaltene Schnitzwerk mit originaler Farbgebung aus der 2.H.d. 15. Jh. und befand sich u.a. im Besitz des Bildhauers Hans Gasser, bis er 1858 von Kaiser Franz Josef I. für die Ambraser Sammlung angekauft und rd. 20 Jahre später der Kirche gespendet wurde.
Bei den Skulpturen handelt es sich um gotische Schnitzereien vor landschaftlich gestalteten Reliefs. Trotz des einzigartigen Erhaltungszustandes erfolgte In den 1960er Jahren eine umfassende Restaurierung und Ergänzung von vier Figuren, die offenbar gestohlen wurden.
Neben den effektvoll bemalten und geschmückten Kostümen, zeigen auch die Baldachine und die vergoldeten Felsen, die den Sonnenreflex signalisieren, ein Streben nach authentischer Vermittlung des umfangreichen Bildwerks mit Passionsdarstellungen der Kreuztragung, Kreuzigung, Kreuzabnahme und Beweinung Christi.
Im Zuge eines Sneak Preview zum Open House – Event am 9. & 10. Sept 2023 gab es Gelegenheit zur Besichtigung der Universitätsbibliothek Wien im streng-historistischen Hauptgebäude der Universität Wien von Heinrich Ferstel von 1883 an der Ringstraße. Mit fast 8 Mio Büchern, E-Books, E-Journals, usw. an mehreren Standorten ist es die größte wissenschaftliche Bibliothek Österreichs.
Neben dem heute 2geschossigen, Großen Lesesaal mit Oberlicht der 1365 gegründeten, und damit ältesten Universitätsbibliothek im deutschen Sprachraum, kann auch das in den 1960er Jahren von Erich Boltenstern geplante Büchermagazin mit rd. 3 Mio Bänden, die neu gestaltete Vorzone und das Gebälk besichtigt werden.
Informiert wird auch über die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich der Weiterentwicklung der Bestände und einem im Juli d.J. freigegebenen Neubau eines Bücherdepots in der Paukerwerkstraße in Floridsdorf zur Entlastung der Innenstadtflächen.
Das bronzene Nestroydenkmal zu Ehren von Johann Nestroy im 2. Bezirk wurde vom Wiener Bildhauer Oskar Thiede geschaffen und ursprünglich am unweit gelegenen Nestroyplatz 1929 enthüllt. Nachdem es über 30 Jahre im Max-Reinhardt-Seminar aufgestellt war, kehrte es 1983 nahe dem ursprünglichen Standort zurück.
Der 1801 in Wien geborene Dramatiker, Komiker, Theaterdirektor und Opernsänger wird dabei in der Rolle des Hauptdarstellers „Blasius Rohr“ aus der satirischen Posse „Glück, Missbrauch und Rückkehr“ gezeigt, der als armer Schreiber zu Reichtum kommt, durch seine Großspurigkeit aber alles verliert und am Ende dann doch seine Angebetete Babett heiraten darf.
Nestroy galt schon zu Lebzeiten als zentraler Protagonist des Höhepunkts des Alt-Wiener Volkstheaters in der 1. Hälfte des 19. Jh., eine österreichische Theaterform, die ob ihrer Wiener Mundart, musikalischen Einlagen und Nähe zur Lebensrealität bei allen Bevölkerungsschichten bis heute ein hohe Popularität genießt.
Ein bemerkenswertes Beispiel für die Kombination von Industriebau mit sozialem Wohnbau der Belle Époque bildet der – anläßlich des 60jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. – 1908/1909 errichtete Jubiläumswerkstättenhof mit angeschlossenen Volkswohnungen im 6. Bezirk.
Ziel der von den Arch. Otto Richter und Leopold Ramsauer geplanten Vierflügelanlage mit großflächigen Eisenfenstern war die Förderung gewerblicher Kleinbetriebe mit erschwinglichen Werkstätten und Wohnungen, also Arbeiten und Wohnen unter einem Dach.
Damit wurde wohl bereits vor rd. 110 Jahren auch die heute bei Startups und EPUs so beliebte Idee des Coworking-Space begründet, bei der – bis heute – bis zu 70 Firmen die rd. 150 Arbeitsräumlichkeiten nutzen und damit auch ein produktives Networking die gemeinsamen Erfolgsaussichten erhöht. Insgesamt gibt es in Wien heute über 30 Coworking Spaces in 15 unterschiedlichen Bezirken, meist gut erreichbar Nahe einer U-Bahn Station.
Am Weg zum Kahlenberg kann man am Cobenzl (Reisenberg) im 19. Bezirk einen der schönsten Aussichtspunkte Wiens entdecken. Ursprünglich im Besitz der Jesuiten kam der Berg im 18. Jh. an Johann Philipp Graf Cobenzl, der neben einem schlossartiges Gebäude und Gärten auch eine Landwirtschaft mit Meierei anlegen ließ.
Ende des 19. Jh. gestaltete eine Baugesellschaft das Anwesen zu einem Hotelrestaurant um, später übernahm die Gemeinde Wien das Gelände. Das urspr. Schlosshotel wurde im WWII verwüstet, danach umgestaltet und 1966 endgültig abgebrochen.
Auf der, durch den Bau der Höhenstraße in den 1930er Jahren, leicht erreichbaren Anhöhe, entstand später ein Rondell-Café und ein neu errichtetes Schlösschen, durch Konflikte mit den Betreibern fiel der Cobenzl aber in einen Dornröschenschlaf. Im Zuge einer Neuübernahme und kürzlich abgeschlossenen Renovierung wurde auch ein frei zugängliches Panoramahaus ergänzt und kann nun auch wieder als repräsentative Event-Location genutzt werden.
Der Pallas Athene-Brunnen an der Wiener Ringstraße, geplant von Theophil Hansen und aus Laaser Marmor aus Südtirol realisiert, wurde erst 1902 enthüllt, fast 20 Jahre nach der Fertigstellung des Parlamentsgebäudes. Die ursprünglich geplante Darstellung der Austria wurde aus politischen Gründen dann auf der Freyung aufgestellt.
Unter der mächtigen Darstellung der griechischen Göttin der Weisheit mit der Siegesgöttin Nike in ihrer rechten Hand, zeigen sich allegorische Darstellungen der Gewaltentrennung: die Exekutive mit Schwert und die Legislative mit einem Buch. Wichtige Flüsse der Monarchie: mittig Inn und Donau, rückseitig Elbe und Moldau werden typischerweise als liegende Figuren dargestellt. Auf Delphinen reitende, geflügelte Putten symbolisieren Handel und Industrie.
Der 2005 generalsanierte Brunnen gilt als ein seltenes Beispiel einer monumentalen, strenghistoristischen Freiplastik und wurde von den Bildhauern Carl Kundmann, Josef Tautenhayn und Hugo Haerdtl realisiert.
Die Hofburgkapelle als Hauptkapelle der Hofburg war bis zum Ende der Monarchie 1918 die Hauskapelle der Habsburger, wurde bereits im 13. Jh. im spätromanischen Stil errichtet und im 15. Jh. unter Kaiser Friedrich III. im gotischen Stil um- und ausgebaut. Zuständig war die K.u.k. Hof- und Burgpfarre, eine röm.-kath. Pfarre mit kirchenrechtlicher Sonderstellung, die für die geistliche Betreuung der kaiserlichen Familie und den Hofstaat verantwortlich war.
Bereits unter Kaiser Maximilian I. konzertierte dort die 1498 gegründete Wiener Hofmusikkapelle, die sich heute aus den Wiener Sängerknaben, Teilen der Wr. Philharmoniker, Teilen des Herrenchores der Wiener Staatsoper und der Choralschola, einer Gruppe ehemaliger Wiener Sängerknaben, zusammensetzt.
Das heute dem Ministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport unterstellte Ensemble konzertiert neben öffentlichen Konzerten insbesondere als Begleitung der Sonntagsmesse in der Hofburgkapelle (außer Juli und August).
Am westlichen Eingang zum im Okt. 2013 eröffneten WU-Campus in der Leopoldstadt, befindet sich das markante Gebäude der Executive Academy (EA) sowie des WU Alumni Clubs vom spanischen Arch. Eduardo Arroyo Muñoz (NO.MAD Arquitectos, Madrid). Im schwarzen, in sich verdrehten 4-geschossigen Baukörper mit unterschiedlich transparenten und spiegelnden Aluminium- und Glasflächen, zeigt sich auch die Umgebung.
Rund um den zentralen Installationskern stapeln sich unterschiedliche Grundrisse je Stockwerk mit schallschützenden Akkustikböden, die Vielzahl von Fenster reagieren auf unterschiedliche Nutzungen, wie Lernbereiche, Hörsäle im Arenastil und Ruhezonen.
Der 1964 geb. Architekt mit seiner „non-cartesian“ Geometrie zeichnet u.a. für das Lasesarre Stadium und die Plaza Desierto in Bilbao, das Casa Levene und Zafra-Uceda House in Madrid und Museumserweiterungen verantwortlich.