Reiterstatue Kaiser Joseph II.

Die Reiterstatue von Kaiser Joseph II. von 1807 am Josefplatz im 1. Bez. wurde von seinem Neffen Kaiser Franz II./I beim Bildhauer Franz Anton Zauner in Auftrag gegeben und ist der röm. Statue des Marc Aurel am Kapitol im Konservatorenpalast in Rom nachempfunden. Neben der vorbildhaften Stilistik des Vorbilds spielt der röm. Kaiser auch inhaltlich in Wien eine Rolle, soll er doch bei Wien verstorben sein.

Der Bronzeguss wurde in der kaiserlichen Kanonengießerei auf der Wieden gegossen und galt zu jener Zeit als der größte Guss außerhalb Frankreichs. Die Statue steht auf einem Sockel aus poliertem Mauthausner Granit, der Reliefs und Medaillons mit Szenen des Handels und des Ackerbaus zeigt.

Ein Modell der Statue von 1797 befindet sich im Schönbrunner Schlosspark.

Grillparzerdenkmal

Das Grillparzerdenkmal von Carl Kundmann (Figuren), Rudolf Weyr (Reliefs) und Carl Hasenauser (Architektur) im Volksgarten im 1. Bezirk wurde 1889, rd 17 Jahre nach dem Tod des 81jährigen, enthüllt. Es zeigt den berühmten österr. Dramatiker des 19. Jh. gemeinsam mit Szenen seiner literarischen Werke (Links: Die Ahnfrau, Der Traum ein Leben, König Ottokars Glück und Ende
Rechts: Sappho, Medea, Des Meeres und der Liebe Wellen).

Grillparzer war von 1813-1856 auch als Staatsdiener beschäftigt. Trotzdem es damals üblich war, als Praktikant 12 Jahre auf das erste Salär zu warten, ging es bei ihm schneller, seine erste Gehaltszahlung wurde ihm schon nach vier Jahren ausgefolgt. Als kleiner Beamter in der Hofkammer feierte er seine frühen schriftstellerischen Erfolge, später im Finanzministerium war er bereits ein berühmter Dichter und wurde Direktor des Hofkammerarchives.

Grillparzer hat, wie manch andere Größe, ständig seine Unterkünfte gewechselt. Musste er in seiner Jugend mit der früh verwitweten verarmten Mutter von einer armseligen Behausung in die nächste ziehen, so waren später innere Unruhe, Unausgeglichenheit und schweren Depressionen für viele Ortswechsel die Ursache.

Umspannwerk Favoriten

Bei dem direkt hinter dem Hautbahnhof im 10. Bezirk gelegenen Umspannwerk Favoriten von 1931, handelt es sich um einen monumentalen Zweckbau der städtischen E-Werke im roten Wien, wohl durch die konstruktivistische Industriearchitektur der sowjetischen Oktoberrevolution beeinflusst.

Die österr. Arch. Eugen Kastner und Fritz Waage gruppieren massige, rechtwinkelige und runde Baukörper auf dem dreieckigen Zwickel-Grundstück zu einem schiffsähnlichen Gebäude. Der immer noch in Betrieb befindliche Industriebau wurde bis vor einem Umbau 1999/2000 auch als Steuerstelle für die Stromversorgung im Süden Wiens und darüber hinaus genutzt.

Ob der doch düsteren und menschenleeren Anmutung wird der Ort auch gerne als Gefängniskulisse in Spielfilmen genutzt.

Fernsprechamt Meidling

Das architektonisch reizvolle Fernsprechamt Meidling im 12. Bezirk wurde bereits 1913 von der „Bauleitung der k.k. Telefon-Zentrale“ errichtet, bevor es dann 1926 als Nebenzentrale des seit 1881 in Wien aufgebauten Telefonnetzes in Betrieb ging.

Das denkmalgeschützte Gebäude mit rundbogig überfangenen Fensterachsen und vertikal akzentuierter Fassade steht beispielhaft für die frühe Industriearchitektur im 20. Jh. in Wien, deren eigentlicher Verwendungszweck sich von außen nicht erschließt und die sich stark von der historistischen Tradition abhebt.

Waren es zu Beginn nur 154 Teilnehmer, die noch in der Friedrichstraße händisch vermittelt wurden, zählte das Telefonnetz in den 1920er Jahren – auch Dank der Automatisierung der Vermittlung – bereits über 100.000 Hauptanschlüsse. Durch Nutzung von unterirdischen Fernkabeln und Verstärkern konnten in dieser Zeit auch erstmals Fernverbindungen über 200km (z.B. Wien bis Nürnberg) in Betrieb genommen werden.

Lessingdenkmal

Rund 25 Jahre nach der Bildung eines prominenten Komitees wurde das Lessingdenkmal am Judenplatz im 1. Bezirk am 15.06.1935 erstmals enthüllt. Der Wiener Bildhauer Siegfried Charoux zeichnet für die Bronzeskulptur auf kubischem Steinsockel verantwortlich, bekannt u.a. auch durch das Suttnerdenkmal beim gleichnamigen Hof und weiten Denkmälern, oft in Gemeindebauten.

Nur 4 Jahre später wurde das Denkmal des berühmten Dramatikers und Vertreters der deutschen Aufklärung, welches wohl auch an sein Hauptwerk „Nathan der Weise“ erinnert, von den Nazis demontiert und für Rüstungszwecke eingeschmolzen. Im Mai 1968 fand dann die Enthüllung einer vom inzwischen aus der Emigration heim gekehrten Künstler wieder geschaffenen Skulptur statt, bevor diese dann im Okt. 1981 am heutigen Standort neuerlich enthüllt wurde.

Die Erinnerung an die Ringparabel mit dem Appell an den Toleranzgedanken, direkt gegenüber des Eingangs zum jüdischen Museum und dem Holocaust-Denkmal, könnte aktueller nicht sein.

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Albertina Museum

Das Kunstmuseum Albertina im 1. Bezirk zählt zu den bedeutendsten und umfangreichsten grafischen Sammlungen der Welt. Die 1776 von Herzog Albert von Sachsen-Teschen und seiner Gemahlin Ehzg. Marie Christine gegründete Sammlung wurde 1792 in das heutige Palais Erzherzog Albrecht gebracht, welches dann auch als Residenz der Familie genutzt wurde.

Dies galt in weiterer Folge auch für den Adoptivsohn Ehzg. Karl („Sieger von Aspern“ gegen Napoleon), seinen Sohn Ehzg. Albrecht (dem später auch das Reiterdenkmal auf der Rampe gewidmet wurde) und wiederum dessen Adoptivsohn Ehzg. Karl Ferdinand, der das Palais bis zum Ende der Monarchie 1918 bewohnte.

Weitere Infos zur Geschichte des Palais und der Sammlung erläutere ich gerne im Rahmen einer Führung durch die im Zuge einer Generalsanierung 2003 wieder hergestellten Prunkräume und Besichtigung einer aktuellen Ausstellung bzw. der seit 2007 ebenfalls dort beheimateten Sammlung Batliner.

Max Fabiani in der Ungargasse

Das 1901 fertiggestellte Gebäude der ehem. Firma Portios & Fix – bedeutende Möbelhersteller in Österreich-Ungarn – von Max Fabiani in der Ungargasse im 3. Bezirk zeigt das ganze Können dieses außergewöhnlichen Architekten der funktionalistisch ausgerichteten Moderne. Das Dachgeschoß mit halbrundem, schmiedeeisernem Traufgitter und die auffällig geometrisch farbige Verfliesung der rasterhaft gegliederten Fassade gilt als bedeutendes Frühwerk des Otto-Wagner Schülers Fabiani.

Zu den bekanntesten Gebäuden seines umfangreichen Schaffens zählen auch das Volksbildungshaus „Urania“, das Geschäftshaus des Verlags Artaria am Kohlmarkt und auch einige private Villen in Wien und Slowenien.

Alban-Berg-Denkmal

Das zeitgenössische Alban-Berg-Denkmal von 2016 vor der Wiener Staatsoper ist nicht nur ein idealer Treffpunkt für Wien-Besucherinnen. Erinnert es doch sowohl an den Komponisten der Wiener atonalen Schule, Alban Berg, als auch an drei Komponistenkollegen, die mit seinem Schaffen verbunden sind: sein Lehrer Arnold Schönberg, sein Freund Anton Webern sowie Hofoperndirektor Gustav Mahler.

Die vom namhaften Arch. Wolf D. Prix von Coop Himmelb(l)au entworfene, 5m hoch gegossene Aluminiumskulptur mit 3 Schleifen reflektiert wohl auch die expressiven Linien der Musik, der 12stufige Sockel nimmt Bezug auf die Zwölftonmusik.

Alban Berg gilt als wesentlicher Erneuerer der Musik des 20. Jh., insb. seine Opern „Wozzeck“ und „Lulu“ gelten als Meisterwerke und werden ebenso wie Orchesterstücke und Violinkonzert regelmäßig aufgeführt.

Fähnrichhof

Es gibt wohl kaum eine Tour durch die Hinterhöfe Wiens ohne Besuch im Fähnrichhof in der Inneren Stadt, der durch die nicht minder bekannte Blutgasse betreten werden kann. Die Gründung im 13. Jh. steht legendenhaft mit den Templern in Verbindung, die dort ihr Hauptquartier gehabt haben sollen.

Die wechselvolle Geschichte der tw. im Renaissance-Stil errichteten Anlage berichtet von Nutzungen als Filiale des Niklaskosters, als Herberge, Bierhaus, Künstlerateliers und Wohnort bedeutender historischer Persönlichkeiten z.B. des Arztes und Humanisten Johannes Cuspinian (mit dem bekannten Kenotaph im Stephansdom). Der Name leitet sich wohl von der Nutzung als Versammlungsort einer Bürgerkompanie ab.

Heute gilt der Häuserkomplex als Musterbeispiel für Sanierung und Erhalt der historischen Baustruktur. Nach erheblichen Beschädigungen im WWII übernahm die Stadt Wien die Restaurierung, die 1965 abgeschlossen wurde. Neben den für Wien so typischen Pawlatschen (Balkonen) schmückt eine mehr als 250 Jahre alte Platane den Innenraum.

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