Universitätsbibliothek Wien

Im Zuge eines Sneak Preview zum Open House – Event am 9. & 10. Sept 2023 gab es Gelegenheit zur Besichtigung der Universitätsbibliothek Wien im streng-historistischen Hauptgebäude der Universität Wien von Heinrich Ferstel von 1883 an der Ringstraße. Mit fast 8 Mio Büchern, E-Books, E-Journals, usw. an mehreren Standorten ist es die größte wissenschaftliche Bibliothek Österreichs.

Neben dem heute 2geschossigen, Großen Lesesaal mit Oberlicht der 1365 gegründeten, und damit ältesten Universitätsbibliothek im deutschen Sprachraum, kann auch das in den 1960er Jahren von Erich Boltenstern geplante Büchermagazin mit rd. 3 Mio Bänden, die neu gestaltete Vorzone und das Gebälk besichtigt werden.

Informiert wird auch über die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich der Weiterentwicklung der Bestände und einem im Juli d.J. freigegebenen Neubau eines Bücherdepots in der Paukerwerkstraße in Floridsdorf zur Entlastung der Innenstadtflächen.

Nestroydenkmal

Das bronzene Nestroydenkmal zu Ehren von Johann Nestroy im 2. Bezirk wurde vom Wiener Bildhauer Oskar Thiede geschaffen und ursprünglich am unweit gelegenen Nestroyplatz 1929 enthüllt. Nachdem es über 30 Jahre im Max-Reinhardt-Seminar aufgestellt war, kehrte es 1983 nahe dem ursprünglichen Standort zurück.

Der 1801 in Wien geborene Dramatiker, Komiker, Theaterdirektor und Opernsänger wird dabei in der Rolle des Hauptdarstellers „Blasius Rohr“ aus der satirischen Posse „Glück, Missbrauch und Rückkehr“ gezeigt, der als armer Schreiber zu Reichtum kommt, durch seine Großspurigkeit aber alles verliert und am Ende dann doch seine Angebetete Babett heiraten darf.

Nestroy galt schon zu Lebzeiten als zentraler Protagonist des Höhepunkts des Alt-Wiener Volkstheaters in der 1. Hälfte des 19. Jh., eine österreichische Theaterform, die ob ihrer Wiener Mundart, musikalischen Einlagen und Nähe zur Lebensrealität bei allen Bevölkerungsschichten bis heute ein hohe Popularität genießt.

Jubiläumswerkstättenhof

Ein bemerkenswertes Beispiel für die Kombination von Industriebau mit sozialem Wohnbau der Belle Époque bildet der – anläßlich des 60jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. – 1908/1909 errichtete Jubiläumswerkstättenhof mit angeschlossenen Volkswohnungen im 6. Bezirk.

Ziel der von den Arch. Otto Richter und Leopold Ramsauer geplanten Vierflügelanlage mit großflächigen Eisenfenstern war die Förderung gewerblicher Kleinbetriebe mit erschwinglichen Werkstätten und Wohnungen, also Arbeiten und Wohnen unter einem Dach.

Damit wurde wohl bereits vor rd. 110 Jahren auch die heute bei Startups und EPUs so beliebte Idee des Coworking-Space begründet, bei der – bis heute – bis zu 70 Firmen die rd. 150 Arbeitsräumlichkeiten nutzen und damit auch ein produktives Networking die gemeinsamen Erfolgsaussichten erhöht. Insgesamt gibt es in Wien heute über 30 Coworking Spaces in 15 unterschiedlichen Bezirken, meist gut erreichbar Nahe einer U-Bahn Station.

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