Zum goldenen Becher

Am Stock-im-Eisen-Platz direkt beim Stephansdom befindet sich heute das Haus „Zum goldenen Becher“ von 1883, errichtet nach den Plänen des österr. Arch. Alexander Wielemans von Monteforte im späthistoristischen Stil. Wielemans zeichnet u.a. auch für den Justizpalast in Wien oder das Rathaus in Graz verantwortlich.

Der Name des Wohn- und Geschäftshauses in altdeutschen Formen leitet sich von einem über dem Haustor befindlichen Hauszeichen des Vorgängerbaus, einem Schmiedeeisengitter mit Becher, ab. Hintergrund dafür war möglicherweise die Fronleichnamsprozession 1549, bei der ein protestantischer Bäckerbursche namens Johann Hayn dem Priester die Monstranz entrissen haben soll und dann zur Strafe verbrannt wurde. Der regierende König und der spätere Kaiser Ferdinand I. hätte daraufhin am Ort eine Säule mit einer Monstranz aufstellen lassen.

Trotz Beschädigungen im WWII zeigen sich bis heute zwischen den Rundbogenfenstern reiche Fassadenmalereien mit allegorischen Figuren, Kaiserportraits und Versen zur Haus- und Stadtgeschichte, eine Beletage mit umlaufenden Gitterbalkon auf Konsolen und tw. auch ionische Rotmarmorsäulen.

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