Palais Rasumofsky
Das Gartenpalais Rasumofsky im 3. Bezirk von 1806 erinnert an Fürst Andrei Kirillowitsch Rasumowski, der als russischer Gesandter am Wiener Hof eine wichtige diplomatische Rolle spielte und gilt als das bedeutendste klassizistische Palais in Wien. Gerade, während im Zuge des Wiener Kongress 1814/1815 die Neuordnung Europas verhandelt wurde, brannte ein Teil des Gebäudes samt wertvoller Kunstschätze ab, und wurde in vereinfachter Form wieder aufgebaut.
Rund 20 Jahre später, nach dem Tod des Kunstsammlers, Mäzen (u.a. von Beethoven) und Diplomaten, wurde das Anwesen von Fürst Alois II. Lichtenstein übernommen. Ab 1873 dann in Staatsbesitz wurde es u.a. auch als Standort der geologischen Bundesanstalt genutzt, später Teile des Grundstücks abgetrennt und verbaut, Anfang der 2000er Jahre in Privatbesitz verkauft und saniert.
Hofarchitekt Louis Montoyer, der auch am Umbau der Albertina und bei Ausbauten in der Hofburg tätig war, errichtete nicht nur den mächtigen Portikus an der Gartenseite mit ionischen Säulen, sondern auch einen repräsentativen Festsaal (der nicht öffentlich zugänglich ist) und die ehemals ausgedehnten Wirtschaftsgebäude und Stallungen. Dort befand sich in der Zwischenkriegszeit auch der Wohnsitz des bedeutenden österr. Schriftstellers Robert Musil.