Johanneskirche Unterlaa

Die röm.-kath. Johanneskirche in Unterlaa im 10. Bezirk direkt neben dem Liesingbach gilt als eine der ältesten Kirchen Wiens, stammen doch einige Bauteile aus dem frühen 11. Jh. Insbesondere Lage und Ausrichtung der Steinfundamente lassen bereits auf einen Sakralbau samt nebenliegendem Gutshof aus der Zeit der römischen Besiedelung schließen, die dann wohl auch als Baumaterial für ein erstes Kirchlein genutzt wurden.

Frühchristliche Gräber im Inneren der Kirche sind möglicherweise auch den ersten Priestern zuzurechnen, im 13 Jh. wurde das Gotteshaus dann von den Johannitern (heute Malteserorden), den damaligen Grundherren des Areals, übernommen und dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. Im Zuge der Zweiten Wr. Türkenbelagerung 1683 wurde das immer wieder erweiterte und umgebaute Kirchlein zerstört und kurz danach wieder aufgebaut.

Am Gelände rund um die Kirche befindet sich auch eine Heilig-Grab-Kapelle von 1700 und ein archäologischer Schauraum der vom Bezirksmuseum Favoriten betrieben wird.

Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen

Auch wenn sich das Denkmal im niederösterreichischen Weinviertel befindet, ist der Gedenkstein an der Gemeindegrenze zwischen Dürnkrut und Jedenspeigen auch für Wien von zentraler Bedeutung.
Der 6m hohe Granitblock mit der Darstellung eines Ritters mit Pferd vom österr. Bildhauer Carl Hermann von 1978 erinnert an die Schlacht bei Dürnkrut (auch Schlacht auf dem Marchfeld) vom
26. August 1278, die den Grundstein der Regentschaft der Habsburger in Österreich gelegt hat.

Im Zentrum des damaligen Schlachtfelds rd 50 km nordöstlich von Wien aufgestellt, dokumentiert er eine der größten Ritterschlachten Europas zwischen Ottokar II. Přemysl, dem König der Böhmen, der als Herzog von Österreich ab 1251 die Nachfolge der „im Mannesstamm“ ausgestorbenen Babenberger übernommen hatte und dem Neuankömmling Rudolf I. von Habsburg, der 5 Jahre vor der Schlacht die römisch-deutsche Königswürde durch die Wahl der Kurfürsten zugesprochen bekam.

Die Schlacht, die das Schicksal Österreichs und Europas nachhaltig prägte und durch den Tod Ottokars am Schlachtfeld endete, ist auch im Schlossmuseum Jedenspeigen umfangreich dokumentiert und multimedial inszeniert. Einmal jährlich findet im Sommer auch ein beliebtes Ritterfest vor Ort statt.

Mahnmal für die Opfer vom Spiegelgrund

Das „Mahnmal für die Opfer am Spiegelgrund“ am Otto-Wagner-Areal im 14. Bezirk erinnert mit 772 Lichtstelen an die Kinder und Jugendlichen, die in der Zeit des Nationalsozialismus dort systematisch gequält und ermordet wurden. Die dort tätigen verbrecherischen Ärztinnen und Ärzte töteten nach Kategorisierung „bildungsunfähig“ und „Dauerkosten verursachend“ kranke, behinderte oder aus deren Sicht „nicht erziehbare“ Menschen im Rahmen der sog. „Aktion T4“ im Lichte des nationalsozialistischen Rassenwahn.

Über Transporte aus Kinderheimen und auch eigens organisierten „Selektionsreisen“ wurden Einweisungen – meist ohne Begründung und Information der Eltern – in die nach dem Krieg verharmlosend genannte „Euthanasieanstalt“ vorgenommen. Die qualvolle Tötung erfolgte durch Unterernährung und Unterkühlung mit meist anschließender Verabreichung einer Überdosis Schlafmittel.

Im Hintergrund ist auch das Am-Steinhof-Theater im barocken Jugendstil von Franz Berger zu sehen, welches nach umfangreicher Renovierung demnächst wieder eröffnet werden soll.

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