Adlergarnitur
Eines der Prunkstücke der ausgezeichneten Hofjagd- und Rüstkammer in der Hofburg stellt zweifellos die sog. „Adlergarnitur“ von 1547 dar, die der spätere Kaiser Ferdinand I. für seinen Sohn, Ehzg. Ferdinand II. von Tirol, anfertigen ließ. Der Name leitet sich von den an der Oberfläche dekorierten, vergoldeten Adlern, den Wappentieren des alten Österreich, ab.
Der ritterliche Luxusharnisch, der üblicherweise zu Repräsentationszwecken bei Turnieren getragen wurde, besteht aus 87 Einzelteilen die sich als Baukastensystem zu 12 unterschiedlichen Rüstungen für unterschiedliche Gelegenheiten (zu Roß, zu Fuß, für Feld, Turnier, Fußkampf, etc..) kombinieren lassen. Die schlichte, durch ihre hervorragende Ausführung und Dekoration elegante „Sportausrüstung“ wurde vom Innsbrucker Plattner Jörg Seusenhofer geschaffen.
Zur Herstellung wurde Eisen feuervergoldet, schwarz gerahmt, graviert und Nietenköpfe aus Messing gefertigt. Die beträchtlichen Kosten entsprachen 12 Jahresgehältern eines hohen Hofbeamten. Der Feldharnisch ist der größte erhaltene seiner Art und durch Abbildung im Inventar von Erzherzog Ferdinand II. auch der am besten dokumentierte.