Donau-Oder-Kanal

Der Donau-Oder-Kanal am Stadtrand Wiens bei der Lobau ist ein letztlich gescheitertes Projekt zur Errichtung einer Wasserstraße um die Donau mit der Oder zu verbinden. Von dem ursprünglich in Österreich geplanten 40km langen Kanal wurden in den 1930er Jahren nur die Anfangstücke – ausgehend vom Tanklager Wien – mit rd. 2,3 km Länge realisiert und dienen heute als Fischrevier und Badeseen für die Anrainer.

Ideen, durchgehende europäische Wasserstraßen für den Gütertransport herzustellen, entstanden schon im Spätmittelalter, erste konkrete Pläne dann im 18. und 19. Jh. mit dem Aufkommen der Industrialisierung. Anfang des 20. Jh. dann ein Beschluss zur Planung und Errichtung, der ab 1910 baureif war, und durch den WWI gestoppt wurde. Unter den Nazis begann dann ab 1939 tatsächlich die Errichtung eines 90m breiten Hafenbeckens und von 4 Kanalstücken (DOK I-IV), die heute größtenteils in Niederösterreich liegen.

Im späten 20. Jh. wieder aufgekommene Überlegungen zum Weiterbau wurden schließlich aus ökologischen Gründen verworfen. Die Verdunstung des Oberflächenwassers führt zur Absenkung des Grundwasserspiegels und für die vollständige Realisierung wären massive negative Auswirkungen auf bestehende Naturschutzgebiete zu befürchten.

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