Feuerhalle Simmering
Die Feuerhalle Simmering samt Urnenhain und später errichteten Erweiterungen im 11. Bezirk wurde 1922 als erstes österr. Krematorium direkt ggüber dem Zentralfriedhof errichtet. Die Anlage mit Einflüssen deutscher Sakralarchitektur gilt als eines der bekanntesten Bauwerke des österr. Architekten Clemens Holzmeister.
Die Errichtung auf Basis eines Gemeinderatsbeschluss unter dem ersten demokratisch gewählten Wr. Bürgermeister Jakob Reumann war eine Kontroverse mit der christlich-sozialen Bundesregierung vorausgegangen, bis der Verfassungsgerichtshof dann zugunsten der Feuerhalle entschied. Bis zum 2. Vatikanischen Konzil 1963 galt die Feuerbestattung aus Sicht der Katholischen Kirche noch als verboten. Jährlich werden mehr als 7.000 Kremationen dort durchgeführt, der anliegende Friedhof umfasst rd. 42.000 Grabstellen und einen Tierfriedhof.
Der 1886 in Tirol geborene Clemens Holzmeister mit brasilianischer Staatsbürgerschaft (sein Vater war davor nach Südamerika ausgewandert) gilt als einer der bedeutendsten und international bekanntesten österreichischen Architekten des 20.Jh. Sein rd. siebenhundert Objekte umfassendes Werk ist durch immense Schaffenskraft seiner rd. 60 Jahre währenden Tätigkeit, insb. in Österreich, Deutschland, Türkei und Brasilien, geprägt.